Gewürze/ Würzmischungen

bothoahien Bột hoa hiên
Rotes Taglilienpulver
lon_mar Bột ướp thịt Xá Xiú
Mix für Schweinefleischmarinade
daucacuong Dầu cà cuống
Duftstoff der Riesenwanze
sternanis Đại hồi
Illicium verum
Echter Sternanis
duongphen Đường phèn
Kandisrohrzucker
galgant Giềng/ Riềng
Alpinia galanga
Großer Galgant
muoivung Muối vừng
Sesam-Erdnuss-Mischung
ot2 Ớt
Chili
quasau Quả sấu
Dracontomelon duperreanum
ruouthom Rượu thơm
Duftschnaps
sa Sả
Cymbopogon citratus
Zitronengras
taichuakho Tai Chua
Garcinia cowa
thaoqua Thảo quả
Amomum subulatum
Schwarzer Cardamom
thinh Thính
Pulver aus gerösteten Reiskörnern
tomkho Tôm khô
Getrocknete Shrimps

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Bánh trôi, bánh chay – Gekochte, süße Klebreisbällchen

Diese gekochten Klebreisbällchen stammen ursprünglich aus China und werden traditionell in Nordvietnam zubereitet. Bánh trôi und bánh chay werden vor allem kalt zum Fest „Hàn thực“ am 03.03. nach dem Mondkalender gegessen. Die Hintergründe dieses Fests sind mittlerweile in Vietnam fast vergessen und das Kochen der Klebreisbällchen ist die einzig erhaltene Tradition.

Heutzutage werden sie häufig in kleinen Restaurants oder an mobilen Imbisständen serviert, die sich ausschließlich darauf spezialisiert haben.
Sie bestehen aus einer Hülle aus Klebreisteig, sind meist süß gefüllt und werden in Wasser gekocht.

Es gibt verschiedene Sorten:

Bánh trôi (Rezept)
Diese Bällchen sind relativ klein, ca. 2 cm im Durchmesser und haben als Füllung traditionell ein kleines Stück weicher Rohrzucker (Đường phên), der nach dem Kochen flüssig ist. Oft werden sie mit geröstetem Sesam bestreut. Es gibt Variationen, bei denen als Füllung Sesam mit Zucker geröstet verwendet wird.

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Bánh trôi und Bánh chay mit Chè hoa cau zubereitet
(Fotoquelle: hanoi1000yrs.vietnam.gov.vn)

Bánh chay
Diese Bällchen haben einen Durchmesser von ca. 3 – 3,5 cm und eine Füllung aus Mungbohnen (Đậu xanh). Sie werden in leicht angedicktem Zuckerwasser, das mit Ingwer gewürzt ist, serviert.
Mitunter werden sie mit gerösteten Erdnüssen und/ oder Kokosstreifen garniert.
Sie werden im Sommer auch mit angedicktem Zuckerwasser mit gedämpften Mungbohnen (Chè hoa cau) übergossen, das ohne Ingwer zubereitet wird und dadurch kühlender ist.

Bánh trôi nước
Diese Bällchen werden wie Bánh chay zubereitet, allerdings mit mehr Zuckerwasser und oft mit etwas Kokosmilch serviert. In Südvietnam wird diese Zubereitungsart Chè xôi nước genannt, wobei die Bällchen häufig nur in gesüßter Kokosmilch gereicht werden.

Bánh trôi tàu
Bánh trôi tàu sind etwas größer als Bánh chay, meist etwas flacher und im Durchmesser 5 – 6 cm. Als Füllung werden ebenfalls gemahlene Mungbohnen mit Kokosstreifen verwendet. Serviert werden sie in angedicktem Zuckerwasser aus braunen Zucker und Ingwer und mit Kokosstreifen und geröstetem Sesam garniert. Sie werden im Unterschied zu Bánh trôi nước heiß im nordvietnamesischen Winter gegessen.

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Bánh trôi mặn
Diese Bällchen haben eine herzhafte Füllung aus Mungbohnenmehl und werden unter anderem für gemischte Süßspeisen verwendet.

Grundrezept Teig
250 g Klebreismehl (Bột nếp)
25 g Reismehl (Bột gạo)
ca. 280 ml Wasser
Salz

Mehle zusammen mit einer Prise Salz in eine Schüssel geben, nach und nach unter Rühren das Wasser hinzugeben und kräftig durchkneten. Abhängig von den verwendeten Reismehlsorten differiert die Saugfähigkeit, daher muss u.U. noch etwas Wasser hinzugefügt oder weggelassen werden. Es muss ein geschmeidiger Teig entstehen, der nicht nässen darf. Vor der weiteren Verarbeitung den Teig ca. 30 min ruhen lassen.

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Traditionell wird in Vietnam kein Wasser separat hinzugefügt, sondern die beiden Reissorten nass gemahlen und anschließend das feuchte Reismehl in einem Tuch ausgepresst, sodass der Teig bereits die gewünschte Konsistenz besitzt.

Rezeptverweis:
Bánh trôi – Gekochte Klebreisbällchen mit Zuckerfüllung

Chim hầm hạt sen – Geschmorter Vogel mit Lotoskernen

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Dies ist ein traditionelles, nordvietnamesisches Gericht, das früher vor allem an Festtagen zubereitet wurde und in einigen Familien zu den „4 Schüsseln“ zählt. Für die Brühe wurde meist die klare Brühe vom Kochen des Opferhahns verwendet.
Das Rezept haben wir aus dem Buch „Món ăn Hà Nội xưa“ (Speisen aus dem alten Hanoi), mussten es in Ermangelung eines kleinen Vogels allerdings etwas abwandeln. Daher wird nachfolgend das Originalrezept beschrieben und mit unseren Änderungen kommentiert.

Zutaten:
eine Taube – wir haben ein Stubenküken verwendet
25 g Hackfleisch – eher 100 – 150 g, da der Vogel größer war
eine Handvoll grüne Klebreisflocken (cốm) – getrocknet, daher etwa 15 min in warmes Wasser eingeweicht
ein paar Shiitake-Pilzewir haben außerdem noch einige eingeweichte, in dünne Streifen geschnittene Mu-Err-Pilze verwendet
10 Lotoskerne (hạt sen) – essen wir gern, daher etwa 20 getrocknete Kerne über Nacht in Wasser eingelegt und anschließend die grünen Triebe entfernt
Frühlingszwiebeln
Fischsauce
Klare Hühnerbrühe

Den Vogel waschen. Die getrockneten Shiitake-Pilze in warmes Wasser ca. 30 min einweichen und zerkleinern, mit Hackfleisch, den Klebreisflocken und Fischsauce vermischen. Wir haben noch eine halbe Zwiebel zerkleinert und in die Füllung gegeben. Den Vogel füllen und zunähen. Anschließend in eine Pfanne mit etwas Öl geben und von allen Seiten bei großer Hitze leicht bräunen. Mit klarer Brühe auffüllen, die Lotoskerne hinzufügen und auf kleiner Flamme schmoren.

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Aufgrund der Größe des Vogels und da wir nur wenig klare Brühe hatten, haben wir ihn anders gegart. Einen Topf mit Öl füllen, auf mittlerer Hitze heiß werden lassen, den Vogel hineingeben und ca. 25 min simmern lassen. Zwischendurch wenden. Währenddessen die klare Brühe aufsetzen, die Lotoskerne hinzufügen und ebenfalls bei mittlerer Hitze kochen. Das Huhn aus dem Öl nehmen, in den Topf mit den Lotoskernen geben und zugedeckt ca. 20 min schmoren lassen.

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Den Vogel in sechs Teile schneiden, die Lotoskerne in eine Schüssel geben, die Vogelstücke darauf anrichten. Das weiße Ende der Frühlingszwiebeln in ca. 6 cm lange Streifen schneiden, kurz in die kochende Brühe tauchen und die Schüssel damit garnieren. Wir haben das Huhn im Ganzen angerichtet, zusätzlich mit Koriander garniert und erst am Tisch zerkleinert.

In unserem zweiten Versuch hatten wir anstatt der Klebreisflocken leicht zerkleinerte Lotoskerne der Füllung zugefügt, was dieser einen leicht nussigen Geschmack gibt.