Bánh bò stammt ursprünglich aus China und ist in Südvietnam verbreitet. Im Unterschied zur chinesischen Version verwendet die südvietnamesische Variante Kokosmilch. Charakteristisch für den Kuchen ist seine bienenwabenartige Struktur, daher habe ich diese deutsche Bezeichnung gewählt. Es gibt für die Zubereitung verschiedene Varianten, welche sich hauptsächlich in der Zugabe von Eiern unterscheiden. Da der Kuchen, den ich in Vietnam aß, keine Eier enthielt, entschied ich mich für die folgende Version von diesem Kochblog. Gemäß Rezept gehören 300 g Zucker in den Kuchen. Das ist meiner Meinung nach jedoch viel zu süß und ich habe es daher abgeändert.
Einen TL Hefe mit einem TL Zucker und 300 ml warmen Wasser verrühren. 300 g Reismehl und 100 g Tapiokamehl dazugeben, gut durchmischen und ca. 1 Stunde gehen lassen.
In einem Topf 300 ml Kokosmilch mit 200 g Zucker vermischen und unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Etwas Pandanextrakt unterrühren und abkühlen lassen. Sobald die Mischung ungefähr Raumtemperatur erreicht hat, diese zusammen mit einem TL Weinstein-Backpulver* zu dem Teig geben und gut verrühren bis der Teig sich vollständig aufgelöst hat. Anschließend erneut eine Stunde gehen lassen.
In Vietnam wird der Kuchen in speziellen runden Formen gebacken, die einen Durchmesser von ca. 20 cm und eine Höhe von ca. 2 cm haben und wird anschließend in Streifen geschnitten. In Ermangelung dieser Form haben wir Muffin-Silikonformen verwendet, so lässt sich der Kuchen außerdem besser portionieren. Das oben angegebene Rezept ergibt etwas mehr als 12 Muffinformen. Den übrig gebliebenen Teig haben wir zwischen niedriger und mittlerer Temperatur ohne Öl in einer Pfanne gebraten, was der Zubereitungsart in Vietnam am nächsten kommt (s. Foto), aber je nach Größe der gesamten Teigmasse länger dauert als das Backen im Ofen. Im Prinzip lässt sich jede Form verwenden, der Teig sollte nur nicht allzu hoch eingegossen werden.
Den Teig in die Form gießen und bei ca. 180 °C 35 – 45 min backen. Der Kuchen sollte außen goldbraun sein. Uns gefiel die in der Pfanne gebackene Version besser, da hier die Wabenstruktur noch deutlicher zu sehen ist und etwas luftiger war.
Bánh bò nướng sollte möglichst schnell gegessen werden, da er am nächsten Tag schon relativ hart ist.
* Angeblich soll sich die Wabenstruktur nur bei Weinstein-Backpulver ergeben, welches in jedem Reformhaus und teilweise in Bioläden gekauft werden kann. Ich habe es noch nicht mit normalem Backpulver versucht.
Das klingt sehr interessant- gibt es vielleicht auch ein Foto dazu paßendend?
Hat sich gerade erledigt- bekam vorher leider nur den Text angezeigt- nun auch die Fotos..
Sieht gut aus, ich habe sowas noch nie gegesssen.
Willst du mal probieren? Dann bringe ich Zutaten mit.
Möchte auch gerne mal probieren- wo geht das denn?
Hallo Martine,
Hieu kenne ich persönlich und werde ihn in Kürze besuchen. Ich kann ihn fragen, ob er dich auch einläd. 🙂
Boah, super!
Ich hab diesen Kuchen gestern in einem Thai-Vietnamesischen Supermarkt an der U Wilmersdorfer Straße gekauft und er ist so unglaublich lecker!!! Hab mich gleich auf die Suche nach einem Rezpet gemacht. Also vielen Dank für deinen Post!
Im Übrigen finde ich deinen Blog richtig gut! Vietnamesisches Essen ist das Beste, was es gibt! 🙂 Von daher ist es immer gut, wenn man einpaar Rezepte der erlesendsten Gerichte hat!
Ich wusste gar nicht, dass man den Kuchen in Berlin kaufen kann. Bislang kannte ich ihn nur aus Vietnam.
Ich habe ihn bis dahin auch noch gar nicht gekannt. Aber sehr angenehme und überraschend leckere Neuentdeckung! Normalerweise sind die vietnamesischen Kuchen total süß, aber dieser ist genau richtig.
Das finde ich auch. Ich merke es auch immer bei den Rezepten, wo deutlich mehr Zucker angegeben ist, als man es von anderen Küchen kennt. Dafür kann man bei selbst gemachten Sachen die Zuckermenge reduzieren.
Den Kuchen gibt es auch in den vielzähligen Asia Supermärkten in Düsseldorf.
Ich habe von einer vietnamesischen Freundin ein Rezept bekommen ohne Hefe. Es lautet:
300 gr. Tapiokamehl 200 Stärkemehl Gustin
400 gr. Zucker
10 Eier
400 ml.Kokosmilch Panangextrakt
1 Vanillezucker
2 teel.Backpulver Zutaten mischen ca. 10 mal durch ein Sieb streichen. Bei 140 Grad Celsius 1 1,5 Stunden backen.
Mit Ei habe ich den Kuchen noch nicht probiert. Ergibt das Rezept auch eine wabenartige Struktur?
Es ergibt eine wabenartige Struktur die jedoch relativ schnell zusammen fällt. Schmeckt sofort gegessen super wird jedoch schnell hart.
Ich feile noch an einer verbesserten Rezeptur.
Gruß
Hallo Ihr Lieben hier mal mein Rezept für Banh bo nuong!
Wir backen es relativ häufig und bisher ist der Kuchen auch noch nach mehreren Tag nicht hart geworden so lange wir ihn brav in Klarsichtfolie immer packen.
12 Eier
1 Reisschälchen Zucker
400 ml Kokosmilch
2 TL Pandanaroma
1 Tüte Tapiokamehl
2 EL Reismehl
1 Pck Backpulver
Kokosmilch mit Zucker unter rühren aufkochen bis der Zucker sich aufköst danach erkalten lassen.
Eier mit einer Gabel in eine Richtung verquirlen dabei nur so rühren das sich die Eier verbindnen aber nicht schäumen. Nun die kalte Kokosmilch/Zucker dazugeben und weiter mit der Gabel verquirlen nach und nach restliche Zutaten dazugeben. Teig mehrmals duch ein Sieb geben bis keine Teigklumpen mehr vorhanden sind.
Kuchenform schön erhitzen und mit Öl bestreichen und den Teig hineingeben 15 min bei 180°C backen danach bei 160°C ca 45 min bis 60 min weiter backen!
das sieht verführerisch aus! dieses rezept muss ich mir auf jeden fall ausdrucken! es schreit ja förmlich danach 😉 ein klasse beitrag!
lg, mrs fogg
ich habe gerade das rezept von vi hoang nachgebacken. heute ist ja neujahr und ich wollte ihn meiner vietnamesischen nachbarin schenken. mein mann ist vietnamese und daher kenne ich den kuchen und auch die gedämpfte variante. selbst gebacken habe ich ihn aber noch nie (nur gedämpfte). und was ist passiert?! ich habe ALLES wie von vi hoang beschrieben gemacht. einen teil des teiges habe ich in muffinformen getan, den hauptteil ist eine asiatische backform aus blech. alles ging suuuuuper auf! sogar so doll, dass der teig fast doopelt so hoch wie die form war. und nach dem rausnehmen?! alles zusammengefallen. die muffins sind platt wie pfannkuchen und der kuchen ist ein unförmiger haufen. WAS HABE ICH NUR FALSCH GEMACHT? hat jemand einen tipp?
liebe grüße
Nadine NX
Hey Nadine,
es ist zwar schon etwas her, aber vielleicht interessiert es noch andere. Es gibt zweierlei Gründe, warum der Teig „platt“ wird:
Die erste Möglichkeit ist, dass du das falsche Backpulver benutzt. Es gibt nämlich 2 verschiedene Arten Backpulver: Single Acting und Double Acting. Das Double Acting Backpulver ist unser normales Backpulver, das du in jedem Supermarkt findest. Beim verrühren entstehen kleine Luftbläschen, aber erst beim Backen geht der Kuchen richtig auf. Das ist leider nicht so gut für den Bienenwaben-Kuchen, der geht zwar dann auf, kann aber seine Struktur nicht halten und fällt zusammen.
Single Acting Backpulver hingegen reagiert bereits, wenn es mit einer flüssigen Backzutat vermengt wird. Luftbläschen entstehen und beim Backen geht der Kuchen auch noch auf. Diese Bienenwabenstruktur ist dann gut sichtbar und bleibt dann auch erhalten. (Du kannst zusätzlich nach dem Backen den Kuchen umgedreht abkühlen lassen, um das Zusammenfallen zu vermeiden).
2. Möglichkeit:
Wenn du bereits Single Acting Backpulver verwendest, kommen wir zum Nachteil dieses Backpulvers. Wenn man zu doll vermengt, machst du die Reaktion zunichte. Die Gasbläschen verschwinden und der Kuchen wird platt wie eine Flunder. Immer ganz vorsichtig vermengen. Nicht schlagen!. Das ist auch der Grund, wieso man sehr gerne unser normales Backpulver benutzt. Es ist schwierig, die Reaktion durch zu starkes Mixen kaputt zu machen.
In diesem Thread wird Weinsteinbackpulver verwendet. Man kann die Reaktion aber verstärken, in dem man 2 Teile Weinsteinbackpulver mit 1 Teil Natron mischt. Ich weiß nicht, wieso bei diesem Rezept so wenig Backpulver verwendet wird. Es scheint ja zu funktionieren. Ich verwende immer 2 Teelöffel Weinsteinbackpulver mit 1 Teelöffel Natron.
Viel Erfolg