Chè xoài – Mangopüree mit Tapiokaperlen

chexoai

Chè xoài wollten wir schon immer einmal probieren. Dazu haben wir im Netz verschiedene Varianten zur Zubereitung gefunden. Alle verwenden Mangostücke und pürierte Mango sowie Tapiokaperlen. Sie unterschieden sich in erste Linie in der Zubereitung und bei der Verwendung von Flüssigkeiten, um das Mangopüree sämiger zu machen. Genutzt wurden hierfür Milch, Kokosmilch oder sogar das Kochwasser der Tapiokaperlen. Wir entschieden uns für Kokosmilch.

Für zwei Portionen werden benötigt:

eine reife, faserfreie Mango
eine Dose Kokosmilch (165 ml)
2-3 EL Tapiokaperlen (trân châu)
1 TL Basilikumsamen (hạt é)
Zucker nach Geschmack und Reife der Mango

Die Tapiokaperlen bei mittlerer Hitze in einem Topf je nach Größe 10 – 20 min garen. Sobald sie komplett durchsichtig sind, in kaltes Wasser geben und abkühlen lassen. Vor der Verwendung das Wasser abgießen. Basilikumsamen in eine Tasse mit lauwarmen Wasser geben, etwas verrühren und zur Seite stellen. Die Mango schälen, eine Seite entlang des Kerns abschneiden und würfeln. Das restliche Fruchtfleisch zusammen mit der Kokosmilch und dem Zucker pürieren. Die Mangostücke und Tapiokaperlen unterheben, auf Schüsseln aufteilen und mit den Basilikumsamen garnieren.

Die Zugabe von Basilikumsamen ist optional, sie verleihen allerdings der Süßspeise ein interessantes Aussehen und einen weiteren Strukturlayer.

Bánh bò – Gedämpfte Bienenwabenkuchen

banhbo

Diese Küchlein sind eine Spezialität der südvietnamesischen und chinesischen Küche. Sie haben eine elastische Konsistenz und ihre Struktur ist etwas feiner als die der gebackenen Variante Bánh bò nướng. In Vietnam werden sie häufig mit Lebensmittelfarbe versetzt.

Das folgende Rezept stammt vom Blog „Danang cuisine“ und ergibt ca. 20 Küchlein mit einem Durchmesser von 4-5 cm. Als Förmchen eignen sich kleinere Schälchen oder Kuchenförmchen.

Zutaten:
200 g Reismehl (bột gạo)
40 g Tapiokamehl (bột năng)
1/2 TL Trockenhefe
180 ml Wasser
160 ml Kokosmilch
120 g Zucker

Kokosmilch und Zucker in einem Topf leicht erwärmen bis der Zucker geschmolzen ist. Reismehl, Tapiokamehl und die Trockenhefe in einer Schüssel vermischen. Das Wasser hinzufügen und zu einem Teig verarbeiten. Diesen ca. 10 min gut durchkneten und anschließend das Kokos-Zucker-Gemisch hinzufügen. Alles solange mit einander verrühren bis der Teig sich komplett aufgelöst hat. Etwa 1,5 h gehen lassen.
Optional kann dem Teig Pandanextrakt (nước lá dứa) oder Lebensmittelfarbe hinzugefügt werden.

Währenddessen die Förmchen mit einem leichten Ölfilm versehen. Am besten geht dies mit einem in etwas Öl getauchten Küchenpapier. Einen großen Topf mit Dämpfeinsatz bei mittlerer Hitze aufsetzen. Die Förmchen hineinsetzen. Den Teig nochmals durchrühren und in die Förmchen füllen.
Abhängig von deren Größe die Küchlein ca. 10 – 15 min dämpfen. Meist lassen sie sich einfach aus den Formen lösen, mitunter muss am Rand mit einem Messer etwas nachgeholfen werden.

Die Küchlein werden entweder pur gegessen oder mit gezuckerter, leicht angedickter Kokosmilch und geröstetem Sesam serviert.

Bánh trôi – Gekochte Klebreisbällchen mit Zuckerfüllung

banhtroi

Diese Klebreisbällchen haben in Vietnam eine Füllung aus weichem Rohrzucker (Đường phên), der durch das Kochen aufgelöst wird und sich nicht mehr verfestigt. Diesen Zucker haben wir hier noch nicht finden können und daher einige Zuckersorten ausprobiert, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Am besten funktionierte formbarer Palmzucker, der allerdings nur selten erhältlich ist. Alternativ müsste auch verfestigter Honig verwendet werden können, der ähnlich dem Palmzucker schmeckt.

Palmzucker

In anderen Rezepten wird mitunter Blockzucker (Đường thẻ) verwendet. Dieser ist allerdings viel härter, lässt sich nur in Würfel schneiden und löst sich nicht komplett. Wenn die Würfel klein genug sind, verflüssigen sie sich, allerdings merkwürdigerweise erst, wenn die Bällchen erkaltet sind.

duongthe

Den Teig wie hier beschrieben zubereiten. Die angegebene Menge entspricht ca. 60 Bällchen.
Aus dem Zucker kleine Kügelchen mit ca. 5 mm Durchmesser formen. Von dem Teig jeweils eine Kugel von ca. 1 cm Durchmesser formen, flach drücken, die Zuckerkugel in die Mitte geben und mit dem Teig umhüllen.

Einen Topf mit reichlich Wasser auf mittlerer Hitze aufsetzen. Sobald das Wasser kocht, können die Reisbällchen hineingegeben werden, am besten direkt nach dem Formen, da die Bällchen mitunter an der Unterlage anhängen können, falls der Teig zu nass geraten ist.
Wenn die Bällchen nach oben steigen, sind sie fertig und können mit einem Schöpflöffel herausgenommen werden. Damit sie nicht zusammenkleben, sollten sie sofort kurz in kaltes Wasser gegeben werden. Auf einem Teller arrangieren und anschließend mit geröstetem weißen Sesam bestreuen. Kalt servieren.

Bánh trôi, bánh chay – Gekochte, süße Klebreisbällchen

Diese gekochten Klebreisbällchen stammen ursprünglich aus China und werden traditionell in Nordvietnam zubereitet. Bánh trôi und bánh chay werden vor allem kalt zum Fest „Hàn thực“ am 03.03. nach dem Mondkalender gegessen. Die Hintergründe dieses Fests sind mittlerweile in Vietnam fast vergessen und das Kochen der Klebreisbällchen ist die einzig erhaltene Tradition.

Heutzutage werden sie häufig in kleinen Restaurants oder an mobilen Imbisständen serviert, die sich ausschließlich darauf spezialisiert haben.
Sie bestehen aus einer Hülle aus Klebreisteig, sind meist süß gefüllt und werden in Wasser gekocht.

Es gibt verschiedene Sorten:

Bánh trôi (Rezept)
Diese Bällchen sind relativ klein, ca. 2 cm im Durchmesser und haben als Füllung traditionell ein kleines Stück weicher Rohrzucker (Đường phên), der nach dem Kochen flüssig ist. Oft werden sie mit geröstetem Sesam bestreut. Es gibt Variationen, bei denen als Füllung Sesam mit Zucker geröstet verwendet wird.

banh troi banh chay
Bánh trôi und Bánh chay mit Chè hoa cau zubereitet
(Fotoquelle: hanoi1000yrs.vietnam.gov.vn)

Bánh chay
Diese Bällchen haben einen Durchmesser von ca. 3 – 3,5 cm und eine Füllung aus Mungbohnen (Đậu xanh). Sie werden in leicht angedicktem Zuckerwasser, das mit Ingwer gewürzt ist, serviert.
Mitunter werden sie mit gerösteten Erdnüssen und/ oder Kokosstreifen garniert.
Sie werden im Sommer auch mit angedicktem Zuckerwasser mit gedämpften Mungbohnen (Chè hoa cau) übergossen, das ohne Ingwer zubereitet wird und dadurch kühlender ist.

Bánh trôi nước
Diese Bällchen werden wie Bánh chay zubereitet, allerdings mit mehr Zuckerwasser und oft mit etwas Kokosmilch serviert. In Südvietnam wird diese Zubereitungsart Chè xôi nước genannt, wobei die Bällchen häufig nur in gesüßter Kokosmilch gereicht werden.

Bánh trôi tàu
Bánh trôi tàu sind etwas größer als Bánh chay, meist etwas flacher und im Durchmesser 5 – 6 cm. Als Füllung werden ebenfalls gemahlene Mungbohnen mit Kokosstreifen verwendet. Serviert werden sie in angedicktem Zuckerwasser aus braunen Zucker und Ingwer und mit Kokosstreifen und geröstetem Sesam garniert. Sie werden im Unterschied zu Bánh trôi nước heiß im nordvietnamesischen Winter gegessen.

banhtroitau

Bánh trôi mặn
Diese Bällchen haben eine herzhafte Füllung aus Mungbohnenmehl und werden unter anderem für gemischte Süßspeisen verwendet.

Grundrezept Teig
250 g Klebreismehl (Bột nếp)
25 g Reismehl (Bột gạo)
ca. 280 ml Wasser
Salz

Mehle zusammen mit einer Prise Salz in eine Schüssel geben, nach und nach unter Rühren das Wasser hinzugeben und kräftig durchkneten. Abhängig von den verwendeten Reismehlsorten differiert die Saugfähigkeit, daher muss u.U. noch etwas Wasser hinzugefügt oder weggelassen werden. Es muss ein geschmeidiger Teig entstehen, der nicht nässen darf. Vor der weiteren Verarbeitung den Teig ca. 30 min ruhen lassen.

banhtroi_teig

Traditionell wird in Vietnam kein Wasser separat hinzugefügt, sondern die beiden Reissorten nass gemahlen und anschließend das feuchte Reismehl in einem Tuch ausgepresst, sodass der Teig bereits die gewünschte Konsistenz besitzt.

Rezeptverweis:
Bánh trôi – Gekochte Klebreisbällchen mit Zuckerfüllung

Bánh dẻo – Mondkuchen (ungebacken)

banhdeo_1

Morgen ist in Vietnam Mittherbstfest (Tết Trung thu). Dieses findet immer am Vollmond des 8. Mondmonats statt und fällt damit in die Monate September oder Oktober. Dieses Fest wird heute hauptsächlich von den Kindern mit einem Laternenumzug gefeiert und es werden Süßigkeiten verteilt, darunter Mondkuchen (Bánh Trung thu), die es in zwei Varianten gibt: Gebacken mit einem Teig aus Weizenmehl (Bánh nướng) und ungebacken mit einem Teig aus geröstetem Reismehl (Bánh dẻo) mit unterschiedlichen Füllungen. Die Füllungen bestehen meist aus dem Eidotter eines in Salz eingelegtem Eis (Trứng muối), Mungbohnen und Lotoskernen, oft auch miteinander gemischt, aber auch aus roten Bohnen oder kandierten Früchten bzw. Gemüse (Mứt). Letztgenannte Zutaten werden häufig mit gesüßtem Speck als gemischte Füllung (thập cẩm) verwendet.
Normalerweise werden Mondkuchen im Handel gekauft. Es gibt nur noch wenige Familien, die diese Kuchen selbst machen. In Deutschland sind sie in den größeren Städten ebenfalls erhältlich, nicht nur die vietnamesischen Varianten, sondern auch chinesische Variationen.

Wir haben dieses Jahr das erste Mal die ungebackene Variante mit einer Mungbohnen- und einer Lotoskernfüllung ausprobiert. Das Rezept für den Teig haben wir aus einer Kochsendung und für die Füllung aus einem Kochbuch.
Es gibt für diese Kuchen spezielle Förmchen aus Holz oder Kunstoff in Vietnam zu kaufen, von denen ich zwei aus meinem Urlaub mitgebracht habe. Diese Förmchen haben meist eine Angabe, wie viel Gramm der damit geformte Kuchen haben wird. Dies dient auch zu Orientierung für Mengenangaben für den Teig und die Füllung. Als Verhältnis zwischen Teig und Füllung hatten wir 1:1 gewählt, es gibt im Netz aber auch die Angabe 2:1, die für die eckigen Formen geeigneter ist. Die gekauften Kuchen werden offenbar ebenfalls im Verhältnis 2:1 hergestellt.

Die folgenden Mengenangaben ergeben 4 Kuchen à 200g mit jeweils zwei Mungbohnen- und zwei Lotoskernfüllungen. Von der Reihenfolge her sollten die Füllungen zuerst zubereitet werden.

Teig
80 ml Wasser
250 g Zucker
120 g Reismehl aus geröstetem Klebreis (Bột bánh dẻo)
einige Tropfen Pomeloblütenaroma (Nước hoa bưởi)

Den Zucker bei niedriger Hitze im Wasser auflösen. Vom Herd nehmen und das Mehl hineinsieben, Aroma hinzufügen und gut durchrühren. 30 min stehen lassen.
Der Teig ist anfangs relativ flüssig, verfestigt sich aber während der Standzeit.

Mungbohnenfüllung
100 g getrocknete, geschälte Mungbohnen (Đậu xanh)
100 ml Wasser
50 g Zucker
1 TL Öl

Die getrockneten Mungbohnen gut waschen bis das Wasser klar ist und bei geringer Hitze im Wasser mit einem Deckel bedeckt kochen. Bei uns haben die angegebenen 100 ml Wasser nicht ausgereicht und wir haben während des Kochens gelegentlich etwas Wasser nachgegossen. Dies sollte aber nur dann erfolgen, wenn es nötig ist, da die Bohnen zum Schluss das Wasser möglichst komplett aufgenommen haben sollten. Wenn die Bohnen sehr weich sind, diese mit einem Mixstab pürieren und den Zucker unterheben.

banhdeo_2

Durch ein Sieb streichen, in eine Pfanne geben und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren trocknen lassen. Anschließend das Öl hinzugeben und nochmals ca. 5 min durchrühren. Die Masse bildet jetzt einen Klumpen. Diesen zum Abkühlen beiseite stellen, halbieren und Kugeln formen.

Lotoskernfüllung
75 g getrocknete Lotoskerne (Hạt sen)
Wasser
50 g Zucker
1 TL Öl

Die Lotoskerne über Nacht in Wasser einweichen, abgießen und waschen. Sollten die Kerne noch Keimlinge enthalten, müssen diese entfernt werden, da sie relativ bitter sind. In einem Topf mit Wasser solange kochen bis die Kerne richtig weich sind. Je nach Einweichzeit kann dies bis zu einer Stunde u.U. sogar noch länger dauern. Das Wasser abgießen und die noch nassen Kerne pürieren. Dabei anfangs am besten ein Gefäß mit Abdeckung verwenden, da die Kerne im Gegensatz zu den Bohnen gern herausspringen. Den Zucker unterheben, durch ein Sieb streichen und in eine Pfanne geben. Bei geringer Hitze unter ständigem Rühren trocknen lassen. Anschließend das Öl hinzugeben und nochmals ca. 5 min durchrühren. Die Masse zum Abkühlen beiseite stellen, halbieren und Kugeln formen.

Kuchen formen
Den Teig vierteln, die Hände mit dem Reismehl bestäuben, die einzelnen Teigviertel nochmals durchkneten und zu einer Kugel formen. Diese auf einer mit Mehl bestäubten Unterlage zu Kreisen mit ca. 10 cm Durchmesser ausrollen, eine Füllung in die Mitte legen und den Teig komplett herumschlagen. In die Form das Reismehl geben, durch Drehen und Schütteln dieses in alle Ritzen bringen und anschließend die Form leicht ausklopfen, damit nicht zu viel Mehl am Kuchen verbleibt. Die Teigkugel gut in die Form drücken.

banhdeo_3banhdeo_4

Bei Kunststoffformen kann der Deckel abgenommen werden, um nachzusehen, ob der Teig die Form komplett ausfüllt. Anschließend die Form von allen vier Seiten auf die Unterlage aufschlagen, damit sich der Teig lockert und sich von allein aus der Form löst.
Die Kuchen in Frischhaltefolie wickeln.

banhdeo_5

Wie viele vietnamesische Süßspeisen, die zu ungesüßtem grünen Tee gegessen werden, ist der Teig relativ süß. Wer das nicht mag, sollte den Zucker im Zuckersirup etwas reduzieren. Insgesamt wird für 120 g Mehl ca. 300 ml Zuckerwasser benötigt.
In Vietnam wurde traditionell anstelle des Öls Schweineschmalz zu den Füllungen gegeben.
Häufig wird in die Mitte der Füllung das Dotter eines in Salz eingelegten Eis gegeben (Trứng muối), das sehr gut zu der relativ süßen Füllung schmeckt.

Bánh bò nướng – Gebackener Bienenwabenkuchen

banhbonuong

Bánh bò stammt ursprünglich aus China und ist in Südvietnam verbreitet. Im Unterschied zur chinesischen Version verwendet die südvietnamesische Variante Kokosmilch. Charakteristisch für den Kuchen ist seine bienenwabenartige Struktur, daher habe ich diese deutsche Bezeichnung gewählt. Es gibt für die Zubereitung verschiedene Varianten, welche sich hauptsächlich in der Zugabe von Eiern unterscheiden. Da der Kuchen, den ich in Vietnam aß, keine Eier enthielt, entschied ich mich für die folgende Version von diesem Kochblog. Gemäß Rezept gehören 300 g Zucker in den Kuchen. Das ist meiner Meinung nach jedoch viel zu süß und ich habe es daher abgeändert.

Einen TL Hefe mit einem TL Zucker und 300 ml warmen Wasser verrühren. 300 g Reismehl und 100 g Tapiokamehl dazugeben, gut durchmischen und ca. 1 Stunde gehen lassen.
In einem Topf 300 ml Kokosmilch mit 200 g Zucker vermischen und unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Etwas Pandanextrakt unterrühren und abkühlen lassen. Sobald die Mischung ungefähr Raumtemperatur erreicht hat, diese zusammen mit einem TL Weinstein-Backpulver* zu dem Teig geben und gut verrühren bis der Teig sich vollständig aufgelöst hat. Anschließend erneut eine Stunde gehen lassen.

hinhbahnbonuongbanhbonuong_2

In Vietnam wird der Kuchen in speziellen runden Formen gebacken, die einen Durchmesser von ca. 20 cm und eine Höhe von ca. 2 cm haben und wird anschließend in Streifen geschnitten. In Ermangelung dieser Form haben wir Muffin-Silikonformen verwendet, so lässt sich der Kuchen außerdem besser portionieren. Das oben angegebene Rezept ergibt etwas mehr als 12 Muffinformen. Den übrig gebliebenen Teig haben wir zwischen niedriger und mittlerer Temperatur ohne Öl in einer Pfanne gebraten, was der Zubereitungsart in Vietnam am nächsten kommt (s. Foto), aber je nach Größe der gesamten Teigmasse länger dauert als das Backen im Ofen. Im Prinzip lässt sich jede Form verwenden, der Teig sollte nur nicht allzu hoch eingegossen werden.

Den Teig in die Form gießen und bei ca. 180 °C 35 – 45 min backen. Der Kuchen sollte außen goldbraun sein. Uns gefiel die in der Pfanne gebackene Version besser, da hier die Wabenstruktur noch deutlicher zu sehen ist und etwas luftiger war.

Bánh bò nướng sollte möglichst schnell gegessen werden, da er am nächsten Tag schon relativ hart ist.

* Angeblich soll sich die Wabenstruktur nur bei Weinstein-Backpulver ergeben, welches in jedem Reformhaus und teilweise in Bioläden gekauft werden kann. Ich habe es noch nicht mit normalem Backpulver versucht.

Chè cốm – Süßspeise aus grünen Klebreisflocken

checom

Diese nordvietnamesische Süßspeise wird aus grünen Klebreisflocken (cốm) hergestellt. Wir haben 8 normale Essschüsseln (eine Essschüssel entspricht ungefähr einer größeren Kompottschüssel) damit gefüllt, d.h. die Zutatenmengen beziehen sich auf diese Anzahl und können entspechend verringert werden.

8 Schüsseln Wasser
ca. 6 EL Bột sắn dây (ergibt einen mittleren Dickegrad, je nach gewünschter Konsistenz kann mehr oder weniger verwendet werden)
10 EL Zucker
1 gehäufte Schüssel Reisflocken (ergibt die auf dem Foto abgebildete Durchmischung – manche Familien verwenden mehr oder weniger Reisflocken)
einen Schuss Pomeloblütenaroma

Am besten werden frische Reisflocken verwendet. Da diese hier nur schwer erhältlich sind, können auch getrocknete genutzt werden. Dafür werden die Reisflocken ca. 10 min eingeweicht.
Einen Teil des Wassers (ca. 2 Schüsseln) mit dem Bột sắn dây (Stärke) verrühren, bis das Pulver gelöst ist. Es kann auch Bột sắn mit Pomeloblütenaroma verwendet werden.
Das übrige Wasser aufsetzen, den Zucker darin auflösen und einmal aufkochen. Die mit Wasser verrührte Stärke durch ein Sieb unter ständigem Rühren hinzufügen und das Wasser andicken.

checom2

Die Reisflocken hinzufügen und gut verteilen. Abschließend je nach Geschmack Pomeloblütenaroma dazugeben und nochmals durchrühren. Den Chè in Schüsseln verteilen und abkühlen lassen.

Rượu nếp – Gegärter Klebreis

ruounep

Dieses Gericht ist typisch für Nordvietnam. Es schmeckt ein bisschen süß und leicht nach Alkohol, daher auch der Name – Rượu bedeutet Alkohol. Meist wird Rượu nếp zwischendurch gegessen. Es soll reinigend wirken und ist deshalb auch ein wichtiger Bestandteil des Đoan-Ngọ-Fests, welches zur inneren und äußeren Reinigung genutzt wird.

Rượu nếp besteht aus speziellem Klebreis und dafür geeigneter Hefe, die es bereits fertig zusammen verpackt zu kaufen gibt. Der Klebreis kann weiß oder violett sein, wobei der violette Reis leichter verdirbt, wenn nicht die richtige Mischung getroffen wird.

gao-nep-camgaonepruou
(Fotoquelle: chudu24.com)

Die Zubereitung ist relativ einfach. Der Klebreis wird gründlich gewaschen und gedämpft. Dies kann man entweder in einem Dämpftopf oder in einem Sieb, das in einen Topf mit Wasser gehängt wird. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Wasser auch im kochenden Zustand das Sieb nicht berührt und bei geschlossenem Deckel kein Dampf entweichen kann. Der Reis sollte etwas weicher als normal gegart werden.

Die Hefe fein reiben oder mörsern. Den fertigen Klebreis in eine verschließbare Schüssel geben und etwas abkühlen lassen. Wenn er lauwarm ist, die geriebene Hefe darüber sieben, die Schüssel abdecken und den Reis an einem warmen Ort 3 – 4 Tage unter gelegentlichem Rühren (ein- bis zweimal pro Tag) gären lassen. Im Kühlschrank hält er sich anschließend mehrere Wochen.

Manche peppen den Reis vor dem Essen noch ein bisschen auf, indem je nach Geschmack noch Zucker oder weißer Schnapps dazugegeben wird.

Rượu nếp kann auch zum Kochen verwendet werden. Dafür wird der gegärte Reis in einem Mörser zerstampft und in Wasser einige Minuten eingeweicht. Anschließend wird das Wasser gefiltert und zu bestimmten Suppen ähnlich wie Wein in der europäischen Küche zugegeben, z.B. bei Đậu phụ ốc chuối xanh (Tofu mit Schnecken und Kochbananen).

Rezeptverweis:
Đậu phụ ốc chuối xanh – Tofu mit Schnecken und Kochbananen

Bánh chín tầng mây – Gedämpfter Schichtkuchen

bahnchintangmay_1

Übersetzt heißt dieser Kuchen eigentlich Neun-Wolkenschichten-Kuchen, wobei er nicht aus neun Schichten bestehen muss, sondern die Neun hier die Bedeutung von „mehrere“ hat. Traditionell wechseln sich grüne und weiße Schichten ab, wobei die grünen Schichten mit Pandanextrakt (nước lá dứa) gefärbt werden und die beiden äußeren Schichten bilden.

250 g Tapiokamehl (bột năng)
50 g Reismehl (bột gạo)
250 g Zucker
100 ml Kokoscreme

Tapiokamehl und Reismehl miteinander vermischen. Kokoscreme in eine große Schüssel geben und mit 400 ml kaltem Wasser vermischen. Zucker dazugeben und unter Rühren auflösen. Anschließend Mehl unterrühren, am besten mit einem Schneebesen, damit keine Klumpen entstehen.

Anschließend den flüssigen Teig in mehrere Schüsseln aufteilen und nach Belieben mit Aromen und Lebensmittelfarbe versehen; zum Beispiel kann der bereits erwähnte Pandanextrakt untergerührt werden. Eine etwas andere Textur erhält man, wenn Kokosstreifen unterrührt oder gedämpfte Mungbohnen verwendet werden. Dazu die Bohnen einige Stunden (vorzugsweise über Nacht) in kaltem Wasser einweichen, abtropfen lassen und dämpfen bis sie weich und mehlig sind. Danach in einem Mörser zu einer Masse zerstampfen und in den Teig rühren.

bahnchintangmay_2

Zum Dämpfen am besten in einen großen Topf einen umgedrehten Suppenteller oder eine flache Schüssel hineinstellen und einen Topf oder eine Schüssel daraufstellen. Etwas Wasser hineingeben, so dass der Boden der 2. Schüssel nicht berührt wird und aufkochen. Sobald das Wasser kocht, die erste Schicht der Masse in die 2. Schüssel gießen und auf kleiner Flamme ca. 5 – 7 min dämpfen bis die Masse an der Oberfläche fest ist. Jetzt die nächste Schicht anlegen und erneut solange dämpfen bis die Oberfläche fest ist. Den Vorgang nach Belieben wiederholen bis die Schichten insgesamt ca. 3 cm dick sind. Die letzte Schicht je nach Dicke ca. 8 min dämpfen.

bahnchintangmay_3

Anschließend bei Zimmertemperatur abkühlen lassen, die Masse mit einem Messer vorsichtig vom Rand trennen, auf einen Teller stürzen und in 1 – 2 cm dicke Streifen schneiden.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Bánh da heo – Südvietnam
Bánh da lợn

Chè hạt sen – Kompott aus Lotoskernen

chehatsen

Passend zu den heißen Tagen eine weitere Variation des vietnamesischen Kompotts.

Eine Handvoll getrocknete Lotoskerne in einem Topf mit Wasser kochen bis sie weich sind.
Zucker nach Belieben hinzufügen und abkühlen lassen.

Der Chè wird kalt gegessen. Wer möchte, kann noch gestoßenes Eis hinzufügen. Dies sollte jedoch vorab bei der Zuckerzugabe berücksichtigt werden.