Canh riêu cá – Fischsuppe

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Diese Suppe wird üblicherweise in Vietnam zu anderen Fischspeisen dazugereicht und dient der „Resteverwertung“, da sie aus dem Kopf und den Innereien zubereitet wird. Es kann aber auch jeder andere ausgenommene Fisch oder Filet verwendet werden.

Eine halbe Zwiebel klein schneiden und in einem Topf anbraten, 3 – 4 Tomaten klein schneiden, dazugeben und mit etwas Fischsoße und einer Tai chua andünsten. Den Fisch dazugeben und ca. 10 min bei mittlerer Hitze in der Soße kochen. Danach wird alles mit ca. 1 l Wasser abgelöscht, weitere 10 min auf kleiner Flamme gekocht und mit Fischsauce nachgewürzt.

Wenn Filetstücke verwendet wurden, die Kochzeit etwas reduzieren, da sie sonst zerfallen.

Kurz vor dem Servieren wird noch klein geschnittener Dill und ein bis zwei in ca. 1 cm breite Scheiben geschnittene Frühlingszwiebeln dazugeben.

Normalerweise werden der Fisch bzw. die Fischstücke von der Suppe getrennt auf einem Teller gereicht, da sich so der Fisch besser teilen lässt und von den Gräten gegessen werden kann. Bei der Verwendung von Filetstücken erübrigt sich die Trennung.
Die Suppe ist kein Hauptgericht sondern wird im Rahmen des gesamten Essens mit auf den Tisch gestellt und zusammen mit Reis im Schälchen gegessen.

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Tai Chua – Garcinia cowa

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(Fotoquelle: Gibbon Rehabilitation Project)

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Getrocknete Früchte

Tai chua ist die Frucht eines Baumes mit dem lateinischen Namen Garcinia cowa. Dieser gehört zur gleichen Gattung wie die Mangostane. Die Kerne sind ähnlich von Fruchtfleisch umhüllt und befinden sich in einer relativ dicken Schale.

Aufgrund ihres säuerlichen Geschmacks werden die einzelnen Fruchtabschnitte getrocknet zum Beispiel zum Säuern von Suppen verwendet, indem sie mitgekocht werden.

Tai chua sind in gut sortierten Asialäden erhältlich, als Ersatz eignet sich aber auch Zitronensaft oder Essig.

Rezeptverweis:
Đậu phụ ốc chuối xanh – Tofu mit Schnecken und Kochbananen
Canh trai – Muschelsuppe
Canh sấu – Saure Rippchensuppe
Canh riêu cá – Fischsuppe
Bún bung – Suppe mit Rippchen und Reisnudeln

Nộm xoài – Mangosalat

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Eine grüne Mango wird in sehr dünne Streifen geschnitten. Etwas Zitronensaft (je nach Reifegrad der Frucht), Salz, der Saft einer Kumquat, etwas Zucker, etwas Erdnussöl und Pfeffer werden verrührt und mit den Mangostreifen vermischt. Wer möchte, kann noch eine Chili kleinschneiden und ebenfalls darunter rühren.

Der Salat wird zusammen mit anderen Speisen zu Reis gegessen.

Chân giò hầm măng – Glasnudeln mit Bambussprossen und Schweinefleisch

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Die getrockneten Bambusspitzen werden ca. 4 – 5 Tage in Wasser eingeweicht. Das Wasser muss jeden Tag zweimal getauscht werden. Danach werden sie in ca. 1 cm dicke Streifen geschnitten und drei- bis viermal vorgekocht bis die Bambusspitzen fast weich sind. Nach jedem Vorkochen muss das Wasser ebenfalls getauscht werden. Zum Schluss werden noch die zähen Stellen weggeschnitten.

Ein Eisbein wird entbeint und in ca. 4 x 5 x 2 cm große Stücke geschnitten. In einem Topf etwas Öl, und eine kleingehackte Zwiebel anbraten, die Eisbeinstücke dazugeben und andünsten. Mit Fischsauce und Salz würzen und Bambus hinzufügen. Das Ganze unter großer Hitze noch etwas schmoren lassen und mit 1 l Wasser ablöschen. Nach einmal Aufkochen auf kleiner Flamme ca. 40 min kochen bis alles weich ist.

Jetzt werden ca. 150 g Glasnudeln dazugeben, ca. 5 – 10 min mitgekocht und anschließend 2-3 in fingerlange Stücke geschnittene Frühlingszwiebeln hinzugefügt. Alles noch einmal aufkochen lassen und zum Servieren in eine Schüssel geben. Als Garnitur eignet sich Koriander.

Đại hồi – Illicium verum – Echter Sternanis

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Sternanis ist in Deutschland nicht ganz so unbekannt wie einige andere Gewürze: Es wird hier hauptsächlich in der Weihnachtsbäckerei oder als Weihnachtsdekoration verwendet. Aufgrund seines anisartigen Duftes wurde und wird Sternanis auch als Ersatz von Anisöl eingesetzt.

In Vietnam wird Sternanis auch zum Kochen genutzt – vor allem in Suppen und Brühen.

Da er nicht nur gut riecht, sondern sich auch positiv auf das Verdauungssystem und dem Atmungsapparat auswirkt sowie seiner antibakteriellen Wirkung, ist Sternanis bzw. aus ihm gewonnene Extrakte auch Bestandteil einiger Medikamente.

Rezeptverweis:
Thịt gà rán – Gebratenes Hühnerfleisch
Thịt quay – Am Stück gegrilltes Schweinefleisch mit Schwarte
Thịt bò sốt vang – Vietnamesischer Gulasch
Phở bò – Nudelsuppe mit Rindfleisch
Rượu thơm – Duftschnaps
Trứng muối – Salzdotter

Bún thang – Reisnudelsuppe nach Hanoier Art

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Ein Suppenhuhn und ein Stück Schulterfleisch vom Schwein in kaltem Wasser mit wenig Salz und einem Stück Ingwer ansetzen und nach dem Aufkochen auf kleiner Flamme schmoren. Nach 20 min. das Schulterfleisch und nach 40 min. das Huhn herausnehmen und beiseite stellen. Anschließend einige Schweineknochen in die Brühe geben und bei geringer Hitze ca. 1 h kochen. Eigentlich wird mit den Knochen noch Sá sùng (getrockneter Meereswurm) gekocht. Stattdessen kann jedoch auch ein getrockneter Tintenfisch verwendet werden. Nach dem Kochen das Fett abschöpfen und die Sauce durch ein Küchentuch sieben. Anschließend die Brühe mit Fischsauce abschmecken. Kurz vor dem Servieren kann noch ein Tropfen Essenz von Cà cuống dazugegeben werden.

Während der Zubereitung der Brühe die Reisnudeln (Bún) in mit Salz und Essig versehenem Wasser kochen bis sie weich sind. Danach das Wasser abgießen und die Nudeln gründlich mit klarem Wasser spülen.

Eierstreifen aus 4 Eiern wie hier beschrieben zubereiten, 200 g Giò lụa (Wurst aus Schweinefleisch) und das Schulterfleisch in sehr dünne Streifen schneiden. Das Huhn zerlegen, das Brustfleisch in dünne Streifen zupfen und das übrige Fleisch in dünne Scheiben schneiden. Von Rau răm die Blätter und die Spitzen waschen und zerkleinern. Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden.

Die Reisnudeln auf Schüsseln aufteilen und das zerkleinerte Fleisch und die Eierstreifen in Quadranten auf die Nudeln legen. In die Mitte kommen die zerkleinerten Kräuter.

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Anschließend wird alles mit der heißen Brühe übergossen und serviert. Bei Tisch kann jeder die Suppe nach Belieben mit Shrimpssauce und Chili nachwürzen.

Dazu wird eingelegter Rettich (Củ cải dầm) gereicht.

Dầu cà cuống – Duftstoff der Riesenwanze

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(Foto von Mùi vị)

Dieses Aroma wird aus den Drüsen einer Riesenwanzenart (Belostoma indicum – Cà cuống) gewonnen und wird vor allem zum Verfeinern einiger Spezialitäten wie Bún chả (gegrillte Fleischklößchen) oder Bún thang (Reisnudelsuppe Hanoier Art) verwendet.

Da dieses Aroma sehr intensiv ist, genügt ein Tropfen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Verkauft wird es in Asialäden in kleinen Fläschchen. Allerdings ist dies meist künstliches Aroma, da es mittlerweile nicht mehr genügend Wanzen gibt, um den Bedarf decken zu können. Bei einem Bericht im Fernsehen wurde sogar erzählt, dass der echte Duftstoff im freien Handel auch in Vietnam überhaupt nicht mehr erhältlich sei.

Rezeptverweis:
Bún thang – Reisnudelsuppe nach Hanoier Art

Giò lụa – Wurst aus Schweinefleisch

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Giò lụa wird aus sehr mageren Schweinefleisch aus dem Hinterteil hergestellt, das mit Fischsauce gewürzt, sehr fein gestampft und in Bananenblättern gewickelt gekocht wird.

Sie wird entweder in Würfel geschnitten und in Fischsauce gedippt einfach zu Reis dazugegessen oder in feine Streifen geschnitten als Einlage für verschiedene Gerichte verwendet.

Verkauft wird sie in ca. 20 cm lange Rollen mit einem Durchmesser von ca. 10 cm.

Diese Wurst eignet sich auch sehr gut als Krankennahrung, da sie nahezu vollkommen fettfrei ist.

Rezeptverweis:
Giò kho – Geschmorte Fleischwurst
Bún thang – Reisnudelsuppe nach Hanoier Art

Bún bung – Suppe mit Rippchen und Reisnudeln

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Eine Zwiebel klein schneiden und in einem Topf mit etwas Öl goldgelb braten. Die in ca. 5 cm lange Abschnitte geteilte Rippchen dazugeben und unter ständigem rühren anbraten. Sobald die Rippchen von außen gar aussehen, mit Fischsauce würzen und mehrfach wenden. Danach mit 200 ml Wasser ablöschen und auf kleiner Flamme 20 – 30 min schmoren. Danach wird erneut Wasser aufgegossen.

Ein Kohlrabi in 2 x 1 x 1 cm große Quader schneiden und ca. 10 min zusammen mit Rippchen kochen. Nach 5 min 1-2 Stücke getrocknete Tai chua dazugeben. Währenddessen 2 – 3 Tomaten und eine Zwiebel kleinschneiden. Zunächst die Zwiebeln in eine Pfanne oder einen Topf geben, etwas anbraten und danach die Tomatenstücke dazugeben und mit braten. Wer möchte, kann auch noch einen EL Tomatenmark hinzufügen. Sobald die Tomaten weich sind, wird alles zu den Rippchen gegeben und mit 1/2 TL Kurkuma gewürzt. Sobald die Suppe wieder kocht, wird eine Packung Dọc mùng (Stängel vom Großen Elefantenohr) hineingetan und kurz mitgekocht.

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Bún (dünne Reisnudeln) werden in mit Salz und Essig versehenem Wasser gekocht bis sie weich sind. Danach wird das Wasser abgegossen und die Nudeln gründlich mit klarem Wasser gespült, damit sie nicht verkleben.

Frühlingszwiebeln werden in dünne Scheiben geschnitten, Koriander grob gehackt und Mùi tàu in sehr dünne Streifen geschnitten.

Zunächst werden die Nudeln in Schüsseln aufgeteilt, die Suppe inkl. Rippchen und Gemüse darüber verteilt und anschließend die Kräuter darüber gegeben. Mitunter wird die Suppe auch auf den Tisch gestellt und jeder kann sich, was er möchte, aus dem Topf nehmen und zu den Nudeln essen.

In Vietnam werden anstelle des Kohlrabis grüne Papayastücke verwendet.
Sollte zum Säuern keine Tai chua vorhanden sein, kann alternativ auch Rhabarbersud verwendet werden.

Dọc mùng – Alocasia odora – Großes Elefantenohr

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Alocasia odora gehört zu den Aronstabgewächsen und wird hier hauptsächlich als Zierpflanze gehalten. Im Süden Vietnams wird die Pflanze auch Bạc hà genannt. Mitunter werden die Stängel hier als „Galadium“ verkauft.

In der vietnamesischen Küche werden die in Scheiben geschnittenen Blattstängel als Suppeneinlage verwendet. Diese sind hier auch tiefgekühlt erhältlich und können sofort verwendet werden.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Bạc hà – Südvietnam

Rezeptverweis:
Bún bung – Suppe mit Rippchen und Reisnudeln