Chè cốm – Süßspeise aus grünen Klebreisflocken

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Diese nordvietnamesische Süßspeise wird aus grünen Klebreisflocken (cốm) hergestellt. Wir haben 8 normale Essschüsseln (eine Essschüssel entspricht ungefähr einer größeren Kompottschüssel) damit gefüllt, d.h. die Zutatenmengen beziehen sich auf diese Anzahl und können entspechend verringert werden.

8 Schüsseln Wasser
ca. 6 EL Bột sắn dây (ergibt einen mittleren Dickegrad, je nach gewünschter Konsistenz kann mehr oder weniger verwendet werden)
10 EL Zucker
1 gehäufte Schüssel Reisflocken (ergibt die auf dem Foto abgebildete Durchmischung – manche Familien verwenden mehr oder weniger Reisflocken)
einen Schuss Pomeloblütenaroma

Am besten werden frische Reisflocken verwendet. Da diese hier nur schwer erhältlich sind, können auch getrocknete genutzt werden. Dafür werden die Reisflocken ca. 10 min eingeweicht.
Einen Teil des Wassers (ca. 2 Schüsseln) mit dem Bột sắn dây (Stärke) verrühren, bis das Pulver gelöst ist. Es kann auch Bột sắn mit Pomeloblütenaroma verwendet werden.
Das übrige Wasser aufsetzen, den Zucker darin auflösen und einmal aufkochen. Die mit Wasser verrührte Stärke durch ein Sieb unter ständigem Rühren hinzufügen und das Wasser andicken.

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Die Reisflocken hinzufügen und gut verteilen. Abschließend je nach Geschmack Pomeloblütenaroma dazugeben und nochmals durchrühren. Den Chè in Schüsseln verteilen und abkühlen lassen.

Rượu nếp – Gegärter Klebreis

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Dieses Gericht ist typisch für Nordvietnam. Es schmeckt ein bisschen süß und leicht nach Alkohol, daher auch der Name – Rượu bedeutet Alkohol. Meist wird Rượu nếp zwischendurch gegessen. Es soll reinigend wirken und ist deshalb auch ein wichtiger Bestandteil des Đoan-Ngọ-Fests, welches zur inneren und äußeren Reinigung genutzt wird.

Rượu nếp besteht aus speziellem Klebreis und dafür geeigneter Hefe, die es bereits fertig zusammen verpackt zu kaufen gibt. Der Klebreis kann weiß oder violett sein, wobei der violette Reis leichter verdirbt, wenn nicht die richtige Mischung getroffen wird.

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(Fotoquelle: chudu24.com)

Die Zubereitung ist relativ einfach. Der Klebreis wird gründlich gewaschen und gedämpft. Dies kann man entweder in einem Dämpftopf oder in einem Sieb, das in einen Topf mit Wasser gehängt wird. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Wasser auch im kochenden Zustand das Sieb nicht berührt und bei geschlossenem Deckel kein Dampf entweichen kann. Der Reis sollte etwas weicher als normal gegart werden.

Die Hefe fein reiben oder mörsern. Den fertigen Klebreis in eine verschließbare Schüssel geben und etwas abkühlen lassen. Wenn er lauwarm ist, die geriebene Hefe darüber sieben, die Schüssel abdecken und den Reis an einem warmen Ort 3 – 4 Tage unter gelegentlichem Rühren (ein- bis zweimal pro Tag) gären lassen. Im Kühlschrank hält er sich anschließend mehrere Wochen.

Manche peppen den Reis vor dem Essen noch ein bisschen auf, indem je nach Geschmack noch Zucker oder weißer Schnapps dazugegeben wird.

Rượu nếp kann auch zum Kochen verwendet werden. Dafür wird der gegärte Reis in einem Mörser zerstampft und in Wasser einige Minuten eingeweicht. Anschließend wird das Wasser gefiltert und zu bestimmten Suppen ähnlich wie Wein in der europäischen Küche zugegeben, z.B. bei Đậu phụ ốc chuối xanh (Tofu mit Schnecken und Kochbananen).

Rezeptverweis:
Đậu phụ ốc chuối xanh – Tofu mit Schnecken und Kochbananen

Bánh chín tầng mây – Gedämpfter Schichtkuchen

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Übersetzt heißt dieser Kuchen eigentlich Neun-Wolkenschichten-Kuchen, wobei er nicht aus neun Schichten bestehen muss, sondern die Neun hier die Bedeutung von „mehrere“ hat. Traditionell wechseln sich grüne und weiße Schichten ab, wobei die grünen Schichten mit Pandanextrakt (nước lá dứa) gefärbt werden und die beiden äußeren Schichten bilden.

250 g Tapiokamehl (bột năng)
50 g Reismehl (bột gạo)
250 g Zucker
100 ml Kokoscreme

Tapiokamehl und Reismehl miteinander vermischen. Kokoscreme in eine große Schüssel geben und mit 400 ml kaltem Wasser vermischen. Zucker dazugeben und unter Rühren auflösen. Anschließend Mehl unterrühren, am besten mit einem Schneebesen, damit keine Klumpen entstehen.

Anschließend den flüssigen Teig in mehrere Schüsseln aufteilen und nach Belieben mit Aromen und Lebensmittelfarbe versehen; zum Beispiel kann der bereits erwähnte Pandanextrakt untergerührt werden. Eine etwas andere Textur erhält man, wenn Kokosstreifen unterrührt oder gedämpfte Mungbohnen verwendet werden. Dazu die Bohnen einige Stunden (vorzugsweise über Nacht) in kaltem Wasser einweichen, abtropfen lassen und dämpfen bis sie weich und mehlig sind. Danach in einem Mörser zu einer Masse zerstampfen und in den Teig rühren.

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Zum Dämpfen am besten in einen großen Topf einen umgedrehten Suppenteller oder eine flache Schüssel hineinstellen und einen Topf oder eine Schüssel daraufstellen. Etwas Wasser hineingeben, so dass der Boden der 2. Schüssel nicht berührt wird und aufkochen. Sobald das Wasser kocht, die erste Schicht der Masse in die 2. Schüssel gießen und auf kleiner Flamme ca. 5 – 7 min dämpfen bis die Masse an der Oberfläche fest ist. Jetzt die nächste Schicht anlegen und erneut solange dämpfen bis die Oberfläche fest ist. Den Vorgang nach Belieben wiederholen bis die Schichten insgesamt ca. 3 cm dick sind. Die letzte Schicht je nach Dicke ca. 8 min dämpfen.

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Anschließend bei Zimmertemperatur abkühlen lassen, die Masse mit einem Messer vorsichtig vom Rand trennen, auf einen Teller stürzen und in 1 – 2 cm dicke Streifen schneiden.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Bánh da heo – Südvietnam
Bánh da lợn