Sinh tố – Fruchtshake

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(Fotoquelle: Blog)

Schon lange bevor hier die so genannten Smoothies auftauchten, gab es in Vietnam Fruchtshakes. Dafür werden frische Früchte zusammen mit Eis, Zucker und Wasser gemixt. Je nach Geschmack können Joghurt, Milch, Sahne oder Kondensmilch hinzugefügt werden.

Verwendet werden hauptsächlich Mango, Guanabana, Ananas, Wassermelone aber auch Taro oder Avocado. Auf Wunsch werden auch mehrere Fruchtsorten zusammen gemixt, z.B. Mango mit Avocado oder Mango mit Guanabana. Angeboten werden die Fruchtshakes in nahezu allen Restaurants oder bei kleinen Straßenständen, die sich ausschließlich darauf spezialisiert haben.

Rezeptverweis:
Sinh tố mãng cầu – Guanabana-Fruchtshake

Thịt gà kho – Geschmortes Hühnerfleisch

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Ein Suppenhuhn zusammen mit den Knochen in ca. 4 – 5 cm große Stücke teilen. Wer möchte, kann das Huhn auch vor dem Teilen auslösen. Ein Brathähnchen ist nicht geeignet, da dessen zartes Fleisch durch das lange Kochen zerfallen würde.

Ein Stück Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden.

In einem Topf mit Öl die Hühnerteile etwas anbraten, den Ingwer dazugeben und ggf. mit etwas Wasser ablöschen. Normalerweise tritt genügend Wasser aus dem Fleisch aus. Mit Salz, Pfeffer, etwas Karamellwasser und Fischsauce würzen und bei kleiner Hitze je nach Zähigkeit des Huhns 15 – 30 min lang kochen.

Dazu wird Reis gereicht.

Gà rút xương – Gefülltes Hähnchen ohne Knochen

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Für dieses Gericht eignet sich am besten ein jüngeres Hähnchen, da Suppenhühner zu zäh sind.
Zunächst werden für die Füllung Glasnudeln, getrocknete Mu-Err-Pilze und getrocknete Shiitake-Pilze in warmes Wasser eingeweicht, anschließend die Glasnudeln mit einer Schere in ca. 8 – 10 cm lange Abschnitte geteilt und die Pilze in dünne Streifen geschnitten. Außerdem eine Zwiebel und ein bis zwei Frühlingszwiebeln klein schneiden. Diese Zutaten zusammen mit ca. 250 g Giò sống (Schweinebrät – alternativ auch Hackfleisch) vermischen und mit Pfeffer, Salz, Fischsauce und je nach Geschmack Cayennepfeffer gut würzen.

Für das Entbeinen des Huhns wird am besten ein kleines sehr scharfes Messer verwendet. Zunächst wird am Bürzel zwischen Knochen und Haut eingeschnitten und vorsichtig die Haut gelöst. Es sollte immer knapp am Knochen geschnitten werden, damit nicht die Haut verletzt wird.

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Bei ungefähr der Hälfte des Rückens das Huhn wenden und das Brustfleisch von der Haut lösen. Auch hier ist es besser, lieber zu viel Fleisch an der Haut zu lassen als die Haut einzuschneiden. Die Beine und Flügel werden am Gelenk von der Karkasse getrennt. Weiter rundherum arbeiten, bis das Gerippe vollständig von der Haut gelöst ist und am Hals abgeschnitten werden kann.

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Anschließend die Knochen der Beine und Flügel herausnehmen. Dabei können die Flügel nur bis zum 1. Gelenk entfernt werden. Für eine schönere Optik kann auch bei den Beinen ein Restknochen belassen werden, wir haben diesmal den Knochen bis zum 2. Gelenk entfernt. Dabei wird wie beim Rumpf vorgegangen: Immer rundherum um den Knochen arbeiten und lieber zu viel Fleisch an der Haut lassen. Abschließend den Knochen vom Gelenk trennen und den Flügel bzw. Schenkel wieder zurückstülpen.

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Vor dem Umstülpen kann vorsichtig das Fleisch von der Haut getrennt werden, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben. Das Fleisch von den entnommenen Knochen schneiden und durch einen Fleischwolf drehen oder fein hacken und zu der Füllung geben. Aus den Knochen kann eine klare Brühe hergestellt werden, die sich sehr gut für eine Beisuppe eignet.
Vor dem Füllen des Huhns muss der Halsansatz zugenäht werden. Dabei den Anfang ca. 5 – 8 cm herausstehen lassen, damit dieser mit dem Ende des Garns verknotet werden kann.

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Danach kann das Huhn gefüllt werden. Zunächst werden die Extremitäten gefüllt, dabei sollte darauf geachtet werden, dass die ursprüngliche Form wiederhergestellt wird. Anschließend wird der Rumpf gefüllt, in Form gebracht und wie oben beschrieben vernäht.

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In einen großen Topf ca. 2 l Öl geben, etwas erhitzen und das Huhn vorsichtig mit dem Rücken nach unten hineinlegen, so dass es die Form nicht verliert. Bei mittlerer Hitze ca. 25 min simmern und danach auf kleiner Flamme nochmals 20 min durchziehen lassen. Sollte sich das Huhn während des Kochens durch Luftblasen aufblähen, diese Stellen mit dem heißen Öl übergießen, dann gehen die Blasen zurück. Wer eine knusprigere Haut möchte, sollte kurz vor dem Ende der Garzeit den Herd auf eine höhere Stufe stellen, um die Haut zu frittieren.

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Auf einem Teller anrichten und vor dem Servieren in Scheiben schneiden.
Dazu wird Reis gegessen.

Mãng cầu – Annona muricata – Guanabana

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(Fotoquelle: Vietnamese Single Network)

Mitunter wird die Frauch auch im Deutschen Stachelannone oder Sauersack genannt.
Diese Frucht ist leider hier noch nicht erhältlich, da die Frucht relativ transportempfindlich ist. Wir lassen uns manchmal das Fruchtfleisch aus Vietnam mitbringen. Die Früchte sind relativ groß und können bis zu 4 kg schwer werden. Sie schmeckt frisch, etwas säuerlich und sehr gut.

Pur finde ich allerdings Cherimoya, die zur gleichen Gattung gehört, besser, da diese nicht so wässrig und faserig ist. Wir verwenden Mãng cầu nur zur Herstellung von Fruchtshakes. In Vietnam wird sie ebenfalls hauptsächlich für Fruchtshakes genutzt. Wer nach Vietnam fährt, sollte diese unbedingt einmal probieren, auch in Kombination mit anderen Früchten.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Mãng cầu Xiêm
Mãng cầu gai
Na Xiêm
Na gai

Rezeptverweis:
Sinh tố mãng cầu – Guanabana-Fruchtshake

Thực đơn 7 – Menü 7

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Den Wasserspinat haben wir zuerst etwas gekocht und anschließend kurz in der Pfanne gedünstet. So konnten wir das Kochwasser als Beisuppe verwenden. Man kann den gekochten Wasserspinat auch direkt servieren, uns schmeckt es jedoch so besser. Zu der Suppe werden die eingelegten Auberginen gegessen und als Fleischgericht gab es geschmortes Schweinfleisch. Das Schälchen mit Fischsauce dient lediglich zum Nachwürzen.

Rezeptverweis:
Thịt kho tầu với trứng – Geschmortes Schweinefleisch mit Eiern
Rau muống xào đập tỏi – Pfannengerührter Wasserspinat mit Knoblauch
Rau muống luộc – Gekochter Wasserspinat
Cà muối xổi – Eingelegte Auberginen

Cải ngồng – Brassica oleracea var. alboglabra – Chinesischer Brokkoli

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(Fotoquelle: NSW Department of Primary Industries)

Dieses Gemüse ähnelt im Geschmack ein wenig dem Brokkoli, daher auch der deutsche Name. Im Gegensatz zu diesem werden allerdings vom chinesischen Brokkoli die Blätter und Stielansätze verwendet. Die Blätter sind relativ fest, etwas bitter und haben eine leicht beißende Schärfe. Es gibt auch eine Variation, die weniger bitter ist und auch weniger Schärfe aufweist, diese heißt allerdings im vietnamesischen nicht Cải ngồng sondern Cải làn und ist hier im Handel nicht erhältlich – zumindest habe ich sie auch im Asiagroßhandel noch nicht gefunden. Chinesischen Brokkoli findet man gelegentlich auch in kleineren Asialäden, vor allem in thailändisch geführten Geschäften und wird dort mitunter unter der Bezeichnung „Kai lan“ verkauft.

Es wird u.a. für pfannengerührte Gerichte oder Suppen verwendet.

Rau muống luộc – Gekochter Wasserspinat

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Wasserspinat waschen, die Stielenden etwas abschneiden und die Stängel in ca. 10 cm lange Abschnitte teilen. In einem Topf Wasser aufkochen und den Wasserspinat hinzufügen. Nach ca. 5 min, wenn der Spinat immer noch bissfest ist, diesen mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser holen und auf einem Teller anrichten. Den Saft einer halben Limette in das Gemüsewasser geben und dieses separat in einer Schüssel reichen.

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Bei Tisch wird der Wasserspinat zum Würzen in ein Schälchen mit Fischsauce getunkt und zu Reis gegessen. Das ungewürzte Gemüsewasser wird entweder über etwas Reis gegeben oder pur aus dem Schälchen getrunken, meist zum Abschluss des Essens. Dazu werden oft eingelegte Auberginen (Cà muối xổi) gereicht. Dies ist ein typisch nordvietnamesisches Gericht.

Rezeptverweis:
Giá trộn – Sojasprossensalat mit Wasserspinat

Gà hầm măng – Hühnereintopf mit Bambus

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Getrockneten Bambus ca. 2 – 3 Tage in Wasser legen und dieses, sobald es braun ist, wechseln. Sobald der Bambus etwas weich ist, diesen in Abständen von 5 mm einschneiden und auseinander ziehen bzw. in dünne Scheiben schneiden. Anschließend in Wasser kochen und dabei das Wasser mehrmals wechseln bis der Bambus fast weich ist.

Ein Suppenhuhn in relativ große Stücke zerlegen. In Öl zusammen mit Zwiebeln etwas anbraten. Mit Wasser ablöschen und mit Fischsauce und Salz würzen. Bambus dazugeben und bei mittlere Hitze etwas andünsten, mit Wasser auffüllen und ca. 30 – 60 min weich kochen. Mit Fischsauce abschmecken.

Frühlingszwiebeln in ca. 5 cm lange Abschnitte schneiden, halbieren und unterheben.

Dieses Gericht wird zusammen mit weiteren Speisen zu Reis gegessen.

Măng khô – Getrockneter Bambus

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(Fotoquelle: khuongbinh.com)

Getrockneter Bambus wird vor allem für Schmorgerichte verwendet. Die Zubereitung ist relativ aufwändig bzw. langwierig, da der Bambus zunächst für mindestens 1 – 2 Tage in Wasser eingeweicht wird, wobei das Wasser mehrfach gewechselt werden muss. Auch während des anschließendem Kochens muss das Wasser aufgrund der braunen Verfärbung öfter getauscht werden, damit der Bambus die Brühe des eigentlichen Gerichts nicht verfärbt.

Genau wie beim frischen Bambus werden je nach verwendeten Pflanzenteil zwei Sorten unterschieden: Măng lá khô (getrocknete Bambusspitzen) und Măng lưỡi lợn (knollenförmige Bambussprossen). Die Bambusspitzen werden nach dem Einweichen am unteren Ende in der gewünschten Breite eingeschnitten und auseinandergezogen, der knollenförmige Bambus einfach in Scheiben geschnitten.

Für Schmorgerichte sind die knollenförmigen Bambussprossen besser geeignet, da diese aufgrund ihrer Konsistenz die Sauce weniger aufnehmen und so ihren Eigengeschmack besser halten.

Rezeptverweis:
Gà hầm măng – Hühnereintopf mit Bambus
Chân giò hầm măng – Glasnudeln mit Bambussprossen und Schweinefleisch