Muối vừng – Sesam-Erdnuss-Mischung

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Diese Mischung wird vor allem für Salate verwendet oder einfach zu Reis gegessen, indem einige Löffel über den Reis gegeben werden. Als „Arme-Leute-Essen“ werden auch gekochter Maniok oder Reisbällchen (Cơm nắm) in die Mischung gedippt. Die Zubereitung von Cơm nắm wird auf dieser Webseite sehr gut erläutert. Traditionell wird die Mischung auch von vegetarisch lebenden Mönchen gegessen. Da sie sehr gut haltbar ist und nicht aufdringlich riecht, wurde Muối vừng auch auf Reisen mitgeführt und wird auf Vorrat zubereitet, um für den kleinen Hunger etwas zu Essen im Haus zu haben. Auch zu Klebreis mit Erdnüssen (Cơm nếp lạc) wird die Mischung gegessen.

In einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze unter langsamen, ständigem Rühren ca. 100 g Sesamkörner anrösten bis diese braun sind, aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Ebenso mit 200 g Erdnüssen verfahren. Anschließend etwa 2 Teelöffel Salz nach demselben Verfahren etwa 5 min lang anrösten. In einem Mörser die drei gerösteten Zutaten getrennt voneinander zerstampfen. Dabei sollten die Erdnüsse relativ grob, der Sesam sehr fein und das Salz wie Pulver zerkleinert werden.
Alle Zutaten miteinander vermengen.

Am besten werden ungeschälte Erdnüsse verwendet. Diese werden inkl. dem braunen Häutchen geröstet. Anschließend können die Häutchen einfach durch Reiben entfernt werden. Am besten geht dies in einer Salatschleuder, da so die Häutchen gleich durch das Gitter fallen können und nicht mehr aufwändig herausgelesen oder gepustet werden müssen.

Rezeptverweis:
Giá trộn – Sojasprossensalat mit Wasserspinat

Tết Đoan ngọ – Đoan-Ngọ-Fest

Vorgestern (28.05.09) war nach dem Mondkalender der 5. Tag des 5. Monats, an welchem in Vietnam das Đoan-Ngọ-Fest gefeiert wird. Dieses Fest hat eigentlich etwas mit den Sternenkonstellationen zu tun und wird auch in anderen ostasiatischen Ländern gefeiert. In Vietnam jedoch gilt der Tag auch als Todestag von Âu Cơ, der mythischen Stammmutter der Vietnamesen. Er soll nach dem Neujahrsfest das zweitwichtigste Fest im Jahr sein.

„Đoan“ bedeutet „Anfang“ und „Ngọ“ ist das siebente Tier im ostasiatischen Horoskop, das Pferd. Dieses Fest wird auch „Tết giết sâu bọ“ – wörtlich übersetzt „Ungeziefertötungsfest“ – genannt und gilt auch als Reinigungstag. Ursprünglich vertrieben an diesem Tag Bauern das Ungeziefer auf den Feldern mit rituellen Reinigungsmaßnahmen, um mit dem neuen Ackerjahr anzufangen. Auch zur inneren Reinigung wird der Tag genutzt, indem den ganzen Tag über nichts gegessen wird außer Früchten der Saison und gegärtem Klebreis (Rượu nếp), der leicht alkoholisch schmeckt.

Mehr Informationen auf Englisch gibt es hier.

Bò bít tết – Vietnamesisches Beefsteak

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Dieses Gericht ist eine Hinterlassenschaft der französischen Kolonialzeit, die ebenfalls die vietnamesische Küche beeinflusst hat. Häufig wird das Fleisch in Vietnam zusammen mit Kartoffelscheiben oder -spalten mit einem Spiegelei überbacken und in einer heißen Metallpfanne serviert. Dazu wird Weißbrot und grüner Salat gereicht. Im Gegensatz zu unserem Beefsteak sind die Fleischscheiben viel dünner, daher befindet sich meist nicht nur ein Stück auf dem Teller. Gegessen wird mit Messer und Gabel.

Ein größeres Stück Fleisch z.B. falsches Filet in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden und diese zusammen mit Salz, Pfeffer, Zucker, Fischsauce, klein geschnittenem Knoblauch und Zwiebeln sowie etwas Mehl (max. 1 TL auf 250 g Fleisch) gut durchmengen und einige Stunden – am besten über Nacht – einlegen. Das Mehl dient lediglich dazu, dass das Fleisch durch das Braten nicht zäh wird und kann bei zartem Fleisch auch weggelassen werden. Eine Pfanne mit Öl erhitzen und die Fleischscheiben gut von beiden Seiten bei großer Hitze garen. Im Gegensatz zum pfannengerührten Rindfleisch sollen die Scheiben schön braun gebraten werden.

Die Kartoffeln in relativ dünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit Öl garen. Dabei sollten die Scheiben nebeneinander liegen, damit sie gleichmäßig und ähnlich Pommes Frites von allen Seiten braun werden.

Für den Salat nach Belieben Tomaten, Gurken sowie diverse Blattsalate grob schneiden. Als Vinaigrette in dünne Streifen geschnittene Zwiebeln zusammen mit Sesam- oder Erdnussöl, Limettensaft, Salz, Pfeffer und wenig Zucker gut durchmischen und unter den Salat heben. Brunnenkressesalat passt ebenfalls sehr gut dazu.

Thịt gà rán – Gebratenes Hühnerfleisch

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Hühnerteile wie Brust, Schenkel und Flügel inkl. Knochen im Ganzen lassen. Es gibt verschiedene Varianten, um das Fleisch einzulegen.

Man kann z.B. Sternanis, Zimt, Salz, Zucker, Fischsauce zusammen mit edelsüßem Paprika oder Cayennepfeffer mischen oder man nimmt Ingwer, Zwiebeln, Zucker, Salz und Fischsauce. Sehr gut schmeckt auch, wenn das Fleisch mit Duftschnaps (Rượu thơm), Salz und Fischsauce eingelegt wird.
Das Fleisch in die jeweilige Mischung ca. 2 – 3 h einlegen. Am besten geht das in einem Gefrierbeutel, in welchem das Fleisch gelegentlich durchgewalkt wird.

Anschließend in einer Pfanne mit Öl auf großer Flamme auf beiden Seiten anbraten und dann auf mittlerer Flamme fertig garen.

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Vor dem Servieren wird das Fleisch üblicherweise in Stücke gehackt (Schenkel, Flügel) bzw. geschnitten (Brust). Wer keine Knochensplitter im Essen haben möchte und hitzebeständige Finger hat, kann die Knochen vor dem Servieren entfernen und anschließend das Fleisch in Stücke schneiden.

Bei Tisch wird das Fleisch zum Nachwürzen in Fischsauce getunkt und zusammen mit Gemüse zu Reis gegessen.

Sinh tố – Fruchtshake

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(Fotoquelle: Blog)

Schon lange bevor hier die so genannten Smoothies auftauchten, gab es in Vietnam Fruchtshakes. Dafür werden frische Früchte zusammen mit Eis, Zucker und Wasser gemixt. Je nach Geschmack können Joghurt, Milch, Sahne oder Kondensmilch hinzugefügt werden.

Verwendet werden hauptsächlich Mango, Guanabana, Ananas, Wassermelone aber auch Taro oder Avocado. Auf Wunsch werden auch mehrere Fruchtsorten zusammen gemixt, z.B. Mango mit Avocado oder Mango mit Guanabana. Angeboten werden die Fruchtshakes in nahezu allen Restaurants oder bei kleinen Straßenständen, die sich ausschließlich darauf spezialisiert haben.

Rezeptverweis:
Sinh tố mãng cầu – Guanabana-Fruchtshake

Thịt gà kho – Geschmortes Hühnerfleisch

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Ein Suppenhuhn zusammen mit den Knochen in ca. 4 – 5 cm große Stücke teilen. Wer möchte, kann das Huhn auch vor dem Teilen auslösen. Ein Brathähnchen ist nicht geeignet, da dessen zartes Fleisch durch das lange Kochen zerfallen würde.

Ein Stück Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden.

In einem Topf mit Öl die Hühnerteile etwas anbraten, den Ingwer dazugeben und ggf. mit etwas Wasser ablöschen. Normalerweise tritt genügend Wasser aus dem Fleisch aus. Mit Salz, Pfeffer, etwas Karamellwasser und Fischsauce würzen und bei kleiner Hitze je nach Zähigkeit des Huhns 15 – 30 min lang kochen.

Dazu wird Reis gereicht.

Gà rút xương – Gefülltes Hähnchen ohne Knochen

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Für dieses Gericht eignet sich am besten ein jüngeres Hähnchen, da Suppenhühner zu zäh sind.
Zunächst werden für die Füllung Glasnudeln, getrocknete Mu-Err-Pilze und getrocknete Shiitake-Pilze in warmes Wasser eingeweicht, anschließend die Glasnudeln mit einer Schere in ca. 8 – 10 cm lange Abschnitte geteilt und die Pilze in dünne Streifen geschnitten. Außerdem eine Zwiebel und ein bis zwei Frühlingszwiebeln klein schneiden. Diese Zutaten zusammen mit ca. 250 g Giò sống (Schweinebrät – alternativ auch Hackfleisch) vermischen und mit Pfeffer, Salz, Fischsauce und je nach Geschmack Cayennepfeffer gut würzen.

Für das Entbeinen des Huhns wird am besten ein kleines sehr scharfes Messer verwendet. Zunächst wird am Bürzel zwischen Knochen und Haut eingeschnitten und vorsichtig die Haut gelöst. Es sollte immer knapp am Knochen geschnitten werden, damit nicht die Haut verletzt wird.

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Bei ungefähr der Hälfte des Rückens das Huhn wenden und das Brustfleisch von der Haut lösen. Auch hier ist es besser, lieber zu viel Fleisch an der Haut zu lassen als die Haut einzuschneiden. Die Beine und Flügel werden am Gelenk von der Karkasse getrennt. Weiter rundherum arbeiten, bis das Gerippe vollständig von der Haut gelöst ist und am Hals abgeschnitten werden kann.

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Anschließend die Knochen der Beine und Flügel herausnehmen. Dabei können die Flügel nur bis zum 1. Gelenk entfernt werden. Für eine schönere Optik kann auch bei den Beinen ein Restknochen belassen werden, wir haben diesmal den Knochen bis zum 2. Gelenk entfernt. Dabei wird wie beim Rumpf vorgegangen: Immer rundherum um den Knochen arbeiten und lieber zu viel Fleisch an der Haut lassen. Abschließend den Knochen vom Gelenk trennen und den Flügel bzw. Schenkel wieder zurückstülpen.

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Vor dem Umstülpen kann vorsichtig das Fleisch von der Haut getrennt werden, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben. Das Fleisch von den entnommenen Knochen schneiden und durch einen Fleischwolf drehen oder fein hacken und zu der Füllung geben. Aus den Knochen kann eine klare Brühe hergestellt werden, die sich sehr gut für eine Beisuppe eignet.
Vor dem Füllen des Huhns muss der Halsansatz zugenäht werden. Dabei den Anfang ca. 5 – 8 cm herausstehen lassen, damit dieser mit dem Ende des Garns verknotet werden kann.

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Danach kann das Huhn gefüllt werden. Zunächst werden die Extremitäten gefüllt, dabei sollte darauf geachtet werden, dass die ursprüngliche Form wiederhergestellt wird. Anschließend wird der Rumpf gefüllt, in Form gebracht und wie oben beschrieben vernäht.

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In einen großen Topf ca. 2 l Öl geben, etwas erhitzen und das Huhn vorsichtig mit dem Rücken nach unten hineinlegen, so dass es die Form nicht verliert. Bei mittlerer Hitze ca. 25 min simmern und danach auf kleiner Flamme nochmals 20 min durchziehen lassen. Sollte sich das Huhn während des Kochens durch Luftblasen aufblähen, diese Stellen mit dem heißen Öl übergießen, dann gehen die Blasen zurück. Wer eine knusprigere Haut möchte, sollte kurz vor dem Ende der Garzeit den Herd auf eine höhere Stufe stellen, um die Haut zu frittieren.

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Auf einem Teller anrichten und vor dem Servieren in Scheiben schneiden.
Dazu wird Reis gegessen.

Mãng cầu – Annona muricata – Guanabana

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(Fotoquelle: Vietnamese Single Network)

Mitunter wird die Frauch auch im Deutschen Stachelannone oder Sauersack genannt.
Diese Frucht ist leider hier noch nicht erhältlich, da die Frucht relativ transportempfindlich ist. Wir lassen uns manchmal das Fruchtfleisch aus Vietnam mitbringen. Die Früchte sind relativ groß und können bis zu 4 kg schwer werden. Sie schmeckt frisch, etwas säuerlich und sehr gut.

Pur finde ich allerdings Cherimoya, die zur gleichen Gattung gehört, besser, da diese nicht so wässrig und faserig ist. Wir verwenden Mãng cầu nur zur Herstellung von Fruchtshakes. In Vietnam wird sie ebenfalls hauptsächlich für Fruchtshakes genutzt. Wer nach Vietnam fährt, sollte diese unbedingt einmal probieren, auch in Kombination mit anderen Früchten.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Mãng cầu Xiêm
Mãng cầu gai
Na Xiêm
Na gai

Rezeptverweis:
Sinh tố mãng cầu – Guanabana-Fruchtshake

Thực đơn 7 – Menü 7

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Den Wasserspinat haben wir zuerst etwas gekocht und anschließend kurz in der Pfanne gedünstet. So konnten wir das Kochwasser als Beisuppe verwenden. Man kann den gekochten Wasserspinat auch direkt servieren, uns schmeckt es jedoch so besser. Zu der Suppe werden die eingelegten Auberginen gegessen und als Fleischgericht gab es geschmortes Schweinfleisch. Das Schälchen mit Fischsauce dient lediglich zum Nachwürzen.

Rezeptverweis:
Thịt kho tầu với trứng – Geschmortes Schweinefleisch mit Eiern
Rau muống xào đập tỏi – Pfannengerührter Wasserspinat mit Knoblauch
Rau muống luộc – Gekochter Wasserspinat
Cà muối xổi – Eingelegte Auberginen