Cải ngồng – Brassica oleracea var. alboglabra – Chinesischer Brokkoli

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(Fotoquelle: NSW Department of Primary Industries)

Dieses Gemüse ähnelt im Geschmack ein wenig dem Brokkoli, daher auch der deutsche Name. Im Gegensatz zu diesem werden allerdings vom chinesischen Brokkoli die Blätter und Stielansätze verwendet. Die Blätter sind relativ fest, etwas bitter und haben eine leicht beißende Schärfe. Es gibt auch eine Variation, die weniger bitter ist und auch weniger Schärfe aufweist, diese heißt allerdings im vietnamesischen nicht Cải ngồng sondern Cải làn und ist hier im Handel nicht erhältlich – zumindest habe ich sie auch im Asiagroßhandel noch nicht gefunden. Chinesischen Brokkoli findet man gelegentlich auch in kleineren Asialäden, vor allem in thailändisch geführten Geschäften und wird dort mitunter unter der Bezeichnung „Kai lan“ verkauft.

Es wird u.a. für pfannengerührte Gerichte oder Suppen verwendet.

Măng khô – Getrockneter Bambus

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(Fotoquelle: khuongbinh.com)

Getrockneter Bambus wird vor allem für Schmorgerichte verwendet. Die Zubereitung ist relativ aufwändig bzw. langwierig, da der Bambus zunächst für mindestens 1 – 2 Tage in Wasser eingeweicht wird, wobei das Wasser mehrfach gewechselt werden muss. Auch während des anschließendem Kochens muss das Wasser aufgrund der braunen Verfärbung öfter getauscht werden, damit der Bambus die Brühe des eigentlichen Gerichts nicht verfärbt.

Genau wie beim frischen Bambus werden je nach verwendeten Pflanzenteil zwei Sorten unterschieden: Măng lá khô (getrocknete Bambusspitzen) und Măng lưỡi lợn (knollenförmige Bambussprossen). Die Bambusspitzen werden nach dem Einweichen am unteren Ende in der gewünschten Breite eingeschnitten und auseinandergezogen, der knollenförmige Bambus einfach in Scheiben geschnitten.

Für Schmorgerichte sind die knollenförmigen Bambussprossen besser geeignet, da diese aufgrund ihrer Konsistenz die Sauce weniger aufnehmen und so ihren Eigengeschmack besser halten.

Rezeptverweis:
Gà hầm măng – Hühnereintopf mit Bambus
Chân giò hầm măng – Glasnudeln mit Bambussprossen und Schweinefleisch

Mướp hương – Luffa aegyptiaca – Schwammgurke

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Mitunter wird diese Luffa-Variante auf deutsch auch Schwammkürbis genannt. Die Früchte werden relativ früh geerntet, damit sich das typische Schwammgewebe noch nicht herausgebildet hat. Sie wird hauptsächlich gedünstet verwendet.

In der traditionellen Medizin werden die Blätter, Früchte, Fasern und Kerne verwendet. Die Früchte dienen dabei vor allem zur Anregung des Blutkreislaufes, einige Inhaltsstoffe wirken schmerzstillend und abführend.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Ty qua – medizin. Fachbegriff
Mác hom – medizin. Fachbegriff

Rezeptverweis:
Nước dùng chay – Klare Gemüsebrühe
Canh cua – Krabbensuppe

Củ kiệu muối – Eingelegte Schalotten

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Củ kiệu sind eigentlich keine richtigen Schalotten sondern eine Zwiebelart mit dem lateinischen Namen Allium chinense. In der traditionellen Medizin werden sie u.a. gegen Herzkrankheiten eingesetzt.

In der Küche werden Củ kiệu vor allem eingelegt verwendet. Je nach persönlichem Geschmack sind diese salzig, sauer oder etwas süß eingelegt. Da hier die Zwiebeln nicht frisch im Handel erhältlich sind, gibt es sie bereits fertig zu kaufen. Diese sind allerdings eher süßlich als salzig.

Eingelegt werden die Zwiebeln hauptsächlich zu relativ fettigem Fleisch gegessen, um die Verdauung zu erleichtern. Im Norden wie im Süden Vietnams gehören Củ kiệu zur Neujahrstafel.

Rezeptverweis:
Thịt quay – Am Stück gegrilltes Schweinefleisch mit Schwarte

Măng tươi – Frischer Bambus

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Bambus wird entweder frisch oder getrocknet verkauft. Sie unterscheiden sich grundlegend in der Zubereitung und werden für komplett unterschiedliche Speisen verwendet. Dieser Artikel befasst sich mit dem frischen Bambus.

Frischer Bambus wird in Wasser eingelegt in zwei verschiedenen Varianten verkauft. Diese werden nach dem verwendeten Pflanzenteil unterschieden.

Măng lá – blätterförmige Bambussprossen

Verwendet werden ausschließlich die jungen, noch nicht verholzten Triebe und Stammenden. Diese werden vor der weiteren Verwendung mit einem Messer halbiert und anschließend in der gewünschten Breite am unteren Ende eingeschnitten und an dieser Stelle auseinander gezogen. Da sich Bambus sehr gut entlang der Faser teilen lässt, sollte man nicht mit einem Messer weiter schneiden, da sonst u.U. die Fasern zerteilt werden und die Stücke beim Zubereiten zerfallen.
Dieser Bambus wird vor allem bei pfannengerührten Speisen verwendet.

Măng củ – knollenförmige Bambusprossen
Dieser Pflanzenteil ist relativ bitter und muss vor dem eigentlichen Zubereiten gekocht werden bis er nicht mehr bitter ist. Im Gegensatz zu Măng lá können knollenförmige Bambussprossen in Scheiben geschnitten werden und werden vor allem in Suppen verwendet.

Im normalen Asialaden werden meist die blätterförmigen Bambussprossen als ganze und die knollenförmigen geschnitten verkauft. Diese vorgeschnittenen Sprossen sind nicht mehr bitter, werden kurz abgespült und können sofort verwendet werden.

Rezeptverweis:
Măng xào – Pfannengerührte Bambussprossen
Bún ngan xáo măng – Nudelsuppe mit Bambus und Ente
Măng xào thịt bò – Pfannengerührte Bambussprossen mit Rindfleisch

Giò bì – Wurst aus Schweinefleisch und Schweinehaut

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Giò bì ist eine Wurst aus magerem Schweinefleisch und besteht im Wesentlichen aus derselben Wurstmasse wie Giò lụa allerdings werden relativ großstückige Würfel aus Schweinehaut ohne Fett beigemischt.

Bei Tisch wird die Wurst radial in Stücke geschnitten und in Fischsauce getunkt zu Reis oder Klebreis gegessen.

Diese Wurst habe ich im Gegensatz zu anderen Wurstsorten schon bei kleineren Asialäden gesehen. Sie ist meist in grüne, den Bananenblättern nachempfundene Folie eingeschlagen und mit „Giò bì“ beschriftet.

Rezeptverweis:
Giò kho – Geschmorte Fleischwurst

Chả – Gebratene Wurst

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Es gibt für Chả verschiedene Varianten und Herstellungsmethoden. Ursprünglich besteht Chả aus der gleichen Wurstmasse wie Giò lụa, welche um einen Zylinder gewickelt, mit einer Würzmischung bestrichen und über einem offenen Feuer unter ständigem Drehen gebraten wird.

Bei der Variante Chả quế (Gebratene Zimtwurst) wird zunächst die normale Wurstmasse um den Zylinder gewickelt und anschließend eine zweite Schicht, welche mit einer Zimtgewürzmischung gewürzt ist, um die erste Schicht gelegt und danach gegrillt.

Da diese Grillmethode relativ aufwändig ist, wird oft aus der Wurstmasse ein ca. 20 – 25 cm großer Fladen geformt, in einer Würzmischung gewälzt und in einer Pfanne bei kleiner Flamme hellbraun gebraten.

Mitunter werden der eigentlich mageren Wurstmasse kleine Speckwürfel oder Schweinehautstücke beigemischt.

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Chả quế mit Speckwürfel

Diese Wurst wird selten zu Hause angefertigt sondern meist in einem Asiamarkt gekauft. Bei Tisch wird die Wurt in dünne Scheiben geschnitten, die entweder direkt in Fischsauce gedippt zu Reis gegessen oder als Einlage in Röllchen verwendet werden. Sie werden aber auch als Belag zwischen aufgeschnittenen Brötchen oder Klebreiskuchen – ähnlich einem Sandwich, zu Klebreis oder zu Reisrollen (Bánh cuốn) gegessen.

Rezeptverweis:
Giò kho – Geschmorte Fleischwurst
Gỏi cuốn – Sommerrollen

Ngó sen – Lotosstiele

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Lotosstiele sind die Stängel von Lotospflanzen. Sie werden vor allem für Salate oder in Suppen verwendet und sind relativ geschmacksneutral. In Vietnam werden sie frisch verkauft und müssen noch geschält werden. Hier sind die Stiele nur eingelegt erhältlich und können ausschließlich in Salaten verwendet werden, da sie bereits leicht säuerlich sind.

In der traditionellen Medizin werden Lotosstängel vor allem zum Blutstillen eingesetzt.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Liên ngẫu – medizin. Fachwort

Rezeptverweis:

Nộm thập cẩm – Gemischter Salat

Gạo nếp – Klebreis

Klebreis ist im Gegensatz zu normalem Reis runder und undurchsichtig. Er verklebt bei der Zubereitung.
In Vietnam wird Klebreis nur sehr selten zu den Mahlzeiten serviert. Er wird eher zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit gegessen oder steht vor allem zu Feiertagen zusätzlich zum normalen Reis auf dem Tisch. Außerdem dient er entweder als ganzes Korn oder als Mehl (Bột nếp) zur Herstellung vielfältiger Süßspeisen oder herzhaften Küchlein.

Klebreis wird als Mahlzeit in zwei verschiedenen Varianten zubereitet: Gekocht oder gedämpft.

Gekochter Klebreis wird Cơm nếp genannt und wird genauso wie normaler Reis im Reiskocher zubereitet. Allerdings wird dafür weniger Wasser verwendet.

Gedämpfter Klebreis heißt Xôi und wird vor dem Dämpfen min. 2-3 h – am besten über Nacht – in kaltem Wasser eingeweicht und danach ca. 25 – 30 min. gedämpft.

Klebreis wird weiterhin zusammen mit normalem Reis für Cháo, eine relativ dickflüssige Reissuppe, verwendet.

Rezeptverweis:
Cháo gà – Reissuppe mit Huhn
Cháo lòng – Reissuppe mit Blutwurst
Cháo lươn – Reissuppe mit Aal
Cơm nếp lạc – Klebreis mit Erdnüssen
Xôi đậu xanh – Gedämpfter Klebreis mit Mungbohnen
Xôi gấc – Gedämpfter Klebreis mit Gấc-Früchten
Xôi vò – Gedämpfter Klebreis mit Mungbohnenmehl

Bóng bì – Schweineschwarte

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Diese behandelte Schwarte sieht ein bisschen aus wie ein großes Knabbergebäck. Es handelt sich dabei um Schweineschwarte ohne Fett, die zunächst gekocht, danach aufgespannt und luftgetrocknet wird, bevor sie anschließend im Ofen gebacken wird. Das Endprodukt, relativ große, bruchempfindliche Platten, ist hier in Asiamärkten erhältlich.

Bóng bì wird hauptsächlich in Suppen als Einlage oder bei pfannengeschwenktem Gemüse verwendet. Dafür wird es zunächst eine Weile in Wasser eingelegt, bis es weich und biegsam ist und anschließend mit einer Schere in mundgerechte Stücke geschnitten.

Diese Schwarte ist z.B. die Hauptzutat in Bát bóng, einem traditionellen Gericht zum Neujahrsfest.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Bóng da heo – Südvietnam

Rezeptverweis:
Bát bóng – Gemüsesuppe mit Schweineschwarte
Bánh bèo Huế – Gedämpfte Mini-Reisküchlein aus Huế