Đại hồi – Illicium verum – Echter Sternanis

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Sternanis ist in Deutschland nicht ganz so unbekannt wie einige andere Gewürze: Es wird hier hauptsächlich in der Weihnachtsbäckerei oder als Weihnachtsdekoration verwendet. Aufgrund seines anisartigen Duftes wurde und wird Sternanis auch als Ersatz von Anisöl eingesetzt.

In Vietnam wird Sternanis auch zum Kochen genutzt – vor allem in Suppen und Brühen.

Da er nicht nur gut riecht, sondern sich auch positiv auf das Verdauungssystem und dem Atmungsapparat auswirkt sowie seiner antibakteriellen Wirkung, ist Sternanis bzw. aus ihm gewonnene Extrakte auch Bestandteil einiger Medikamente.

Rezeptverweis:
Thịt gà rán – Gebratenes Hühnerfleisch
Thịt quay – Am Stück gegrilltes Schweinefleisch mit Schwarte
Thịt bò sốt vang – Vietnamesischer Gulasch
Phở bò – Nudelsuppe mit Rindfleisch
Rượu thơm – Duftschnaps
Trứng muối – Salzdotter

Dầu cà cuống – Duftstoff der Riesenwanze

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(Foto von Mùi vị)

Dieses Aroma wird aus den Drüsen einer Riesenwanzenart (Belostoma indicum – Cà cuống) gewonnen und wird vor allem zum Verfeinern einiger Spezialitäten wie Bún chả (gegrillte Fleischklößchen) oder Bún thang (Reisnudelsuppe Hanoier Art) verwendet.

Da dieses Aroma sehr intensiv ist, genügt ein Tropfen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Verkauft wird es in Asialäden in kleinen Fläschchen. Allerdings ist dies meist künstliches Aroma, da es mittlerweile nicht mehr genügend Wanzen gibt, um den Bedarf decken zu können. Bei einem Bericht im Fernsehen wurde sogar erzählt, dass der echte Duftstoff im freien Handel auch in Vietnam überhaupt nicht mehr erhältlich sei.

Rezeptverweis:
Bún thang – Reisnudelsuppe nach Hanoier Art

Giò lụa – Wurst aus Schweinefleisch

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Giò lụa wird aus sehr mageren Schweinefleisch aus dem Hinterteil hergestellt, das mit Fischsauce gewürzt, sehr fein gestampft und in Bananenblättern gewickelt gekocht wird.

Sie wird entweder in Würfel geschnitten und in Fischsauce gedippt einfach zu Reis dazugegessen oder in feine Streifen geschnitten als Einlage für verschiedene Gerichte verwendet.

Verkauft wird sie in ca. 20 cm lange Rollen mit einem Durchmesser von ca. 10 cm.

Diese Wurst eignet sich auch sehr gut als Krankennahrung, da sie nahezu vollkommen fettfrei ist.

Rezeptverweis:
Giò kho – Geschmorte Fleischwurst
Bún thang – Reisnudelsuppe nach Hanoier Art

Dọc mùng – Alocasia odora – Großes Elefantenohr

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Alocasia odora gehört zu den Aronstabgewächsen und wird hier hauptsächlich als Zierpflanze gehalten. Im Süden Vietnams wird die Pflanze auch Bạc hà genannt. Mitunter werden die Stängel hier als „Galadium“ verkauft.

In der vietnamesischen Küche werden die in Scheiben geschnittenen Blattstängel als Suppeneinlage verwendet. Diese sind hier auch tiefgekühlt erhältlich und können sofort verwendet werden.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Bạc hà – Südvietnam

Rezeptverweis:
Bún bung – Suppe mit Rippchen und Reisnudeln

Hẹ – Allium tuberosum – Schnittknoblauch

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Schnittknoblauch gibt es mitunter auch in „normalen“ Geschäften zu kaufen, wie zum Beispiel in der Metro. Genutzt werden vor allem die Blätter, aber auch die Blüten und Knollen können verwendet werden. Die Blätter ähneln Schnittlauch, schmecken allerdings eher wie Knoblauch ohne den nachwirkenden Geruch und passen zum Beispiel sehr gut roh zu Salaten oder gekocht in Suppen.

Rezeptverweis:
Hủ tiếu Nam Vang – Nudelsuppe nach Phnom-Penh-Art
Há Cảo – Gefüllte Teigtaschen aus Reismehl

Mọc – Fleischbällchen

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Mọc sind kleine Fleischbällchen mit ca. 3 cm Durchmesser, die es aus Rind- oder Schweinefleisch fertig zu kaufen gibt. Sie können aber auch selbst frisch aus Schweinebrät (Giò sống) geformt werden.

Sie werden häufig als Suppeneinlage z.B. bei Phở, Canh oder Lẩu verwendet.

Rezeptverweis:
Lẩu sườn – Feuertopf aus Rippchen

Ngổ ba lá – Limnophila aromatica – Reisfeldpflanze

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Diese Pflanze gibt es in zwei Varietäten: Mit 2 und mit 3 Blättern aus einem Knoten. Diese werden je nach Blattanzahl Ngổ ba lá (3) oder Ngổ hai lá (2) genannt, wobei erstere die verbreiterte und auch hier erhältliche Art ist. Die Sammelbezeichnung für beide Arten ist Rau ngổ in Nordvietnam und Ngò om in Südvietnam.
Sie schmeckt ein bisschen nach Zitrone, ist aber etwas schärfer und beißt leicht. Ngổ ba lá wird fast ausschließlich in der vietnamesischen Küche verwendet.

Häufig wird das Kraut entlang des Stengels in 1 – 2 cm lange Abschnitte inkl. Blätter getrennt und auf einem Kräuterteller zu eher geruchsintensiveren Gerichten gereicht. Es passt außerdem sehr gut zu Fischsuppe oder süß-sauren Suppen.

In der Heilmedizin wird die Reisfeldpflanze vor allem gegen Nierensteine eingesetzt aber auch bei Inkontinenz, Masern oder Schnupfen.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Ngò om – Südvietnam
Rau om – Südvietnam
Ngổ ăn – Nordvietnam
Rau ngổ – Nordvietnam

Rezeptverweis:
Thịt dê xào lăn – Pfannengerührtes Ziegenfleisch
Cháo lòng – Reissuppe mit Blutwurst
Thịt giả cẩy – Falscher Hund

Giò sống – Schweinebrät

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Giò sống ist sehr fein zerkleinertes Schweinefleisch und wird normalerweise als Grundlage für die Wurstherstellung verwendet. Es kann aber auch frisch oder tiefgefroren gekauft und vielfältig weiterverarbeitet werden. Zum Beispiel als Fleischfüllung für Wan Tan oder für kleine Fleischbällchen als Suppeneinlage. Es ist leicht vorgewürzt und kann ohne weitere Zutaten in Form gebracht werden.

Als Ersatz eignet sich Fleischbrät, das in jeder guten Metzgerei erhältlich sein sollte. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass Schweinebrät ungewürzt ist und daher Fischsauce zugegeben werden muss.

Rezeptverweis:
Há Cảo – Gefüllte Teigtaschen aus Reismehl
Gà rút xương – Gefülltes Hähnchen ohne Knochen
Chả cá – Fischbuletten
Chả cốm – Frikadellen mit grünen Klebreisflocken
Mì vằn thắn – Nudelsuppe mit Wantan
Canh rau ngót giò sống – Spinatstrauchsuppe mit Fleischbällchen
Nấm đắp giò – Suppe mit gefüllten Shiitakepilzen und Gemüse

Rau răm – Polygonum odoratum – Vietnamesischer Koriander

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Rau răm gehört zu den Knöterichpflanzen.
Er riecht leicht korianderartig, daher anscheinend auch der deutsche Name. Mit dem Koriander selbst hat die Pflanze nichts zu tun.

Es werden ausschließlich die Blätter und die Spitzen verwendet.

In der vietnamesischen Küche wird Rau răm für Salate oder Suppen benutzt oder bei einigen Gerichten direkt dazu gegessen.

Rau răm lässt sich sehr gut aus den nicht verwendeten Stängeln ziehen. Am besten funktioniert es, wenn noch einige kleinere Blätter vorhanden sind. Die Stängel auf ca. 10 cm Länge kürzen und einige Tage in Wasser stellen, damit sich Wurzeln bilden. Anschließend können die Stängel einfach in einen Blumentopf oder in ein Freilandbeet gesteckt werden. Die Frostsaison sollte allerdings vorüber sein, d.h. ab Ende April. Bei uns haben ca. 75% der Stängel überlebt. 10 Pflanzen haben gereicht, um den gesamten Bedarf zu decken und wir konnten sogar noch jede Menge einfrieren.

Alternative vietnamesische Bezeichnungen o. Schreibweisen:
Thủy liễu – medizin. Fachwort
Hương lục – medizin. Fachwort

Rezeptverweis:
Cháo gà – Reissuppe mit Huhn
Nộm thập cẩm – Gemischter Salat
Canh trai – Muschelsuppe
Thịt bò xào miến – Gebratene Glasnudeln mit Rindfleisch
Cháo lòng – Reissuppe mit Blutwurst
Giá xào đậu bắp hải sản – Pfannengerührte Sojasprossen mit Okraschoten und Meeresfrüchten
Nộm đu đủ xoài – Papaya-Mango-Salat
Nộm hoa chuối thịt lợn – Bananenblütensalat mit Schweinefleisch
Miến lươn – Glasnudeln mit Aal
Thịt bò xào răm hành – Rindfleisch mit vietnamesischem Koriander und Frühlingszwiebeln
Nộm gà xe phay – Hühnersalat
Nộm hoa chuối tôm – Bananenblütensalat mit Shrimps
Xúp lươn – Aalsuppe
Lươn cuốn lá lốt – Gebratene Lolot-Blätterröllchen gefüllt mit Aal
Cháo lươn – Reissuppe mit Aal
Bún thang – Reisnudelsuppe nach Hanoier Art
Nộm xoài dưa chuột với gà xé phay – Mango-Gurkensalat mit Hühnerbrust

Giá – Mungbohnensprossen

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Mungbohnensprossen sind die Keime von Mungbohnen (đậu xanh), die in Deutschland oft fälschlicherweise Sojasprossen genannt und auch als solche verkauft werden. Sie können auch selbst angebaut werden.

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Sprossen frisch sind und keine rosa Färbung aufweisen. Fehlende Spitzen sind ebenfalls ein Zeichen von Minderwertigkeit, da die Sprossen so sofort verbraucht werden müssen.

Die Sprossen können auch roh gegessen werden z.B. auf Kräutertellern oder in Südvietnam in Phở, werden in der vietnamesischen Küche jedoch vor allem blanchiert oder kurz in der Pfanne geschwenkt gegessen. Sie können ebenfalls für Röllchen verwendet werden.

Rezeptverweis:
Hủ tiếu Nam Vang – Nudelsuppe nach Phnom-Penh-Art
Bánh xèo – Vietnamesische Crêpes
Bún bò giò heo – Nudelsuppe mit Rindfleisch und Eisbein
Giá trộn – Mungbohnensprossensalat mit Wasserspinat
Giá xào đậu bắp hải sản – Pfannengerührte Mungbohnensprossen mit Okraschoten und Meeresfrüchten
Nem rán – Vietnamesische Frühlingsröllchen
Bún bò nam bộ – Südvietnamesischer Reisnudelsalat mit Rindfleisch
Mì xào hải sản – Gebratene Nudeln mit Meeresfrüchten
Mực xào với giá – Pfannengerührte Tintenfischstreifen mit Mungbohnensprossen
Mì xào thịt bê – Gebratene Nudeln mit Kalbsfleisch